24h Le Mans: Warum Toyota nur verlieren kann

Toyota TS050 Hybrid - Le Mans (Foto: Toyota)

Toyota TS050 Hybrid - Le Mans (Foto: Toyota)

Toyota wird am Wochenende von 14. zum 17. Juni zum 20. Mal versuchen das 24h-Rennen in Le Mans zu gewinnen und feststehen tut jetzt schon eins: Sollte kein Toyota TS050 Hybrid von GAZOO Racing oben auf dem Treppchen stehen, dann wäre das eine riesige Enttäuschung, denn dieses Jahr kann Toyota sich eigentlich nur selber schlagen.

So sehr ich den Japanern den Sieg gönne – besonders nachdem man den Sieg in den vergangenen Jahren schon in greifbarer Nähe sah – dieses Jahr wird es einen etwas faden Beigeschmack geben, sollte Toyota gewinnen. Toyotas zwei TS050 Hybrid treten als einzige Werkswagen in der LMP1 an und sind zudem die einzigen Fahrzeuge mit dem deutlich stärkeren Hybridantrieb.

Toyota TS050 Hybrid – 6h of Silverstone 2017 (Foto: Toyota)
Durch die derzeitige EoT (Equivalence of Technology) sind die privaten LMP1 nämlich alles andere als in der Lage die Pace der Toyota mitzugehen. FIA und ACO hatten zu beginn der Superseason noch angekündigt, dass sie die Privateers und die Werksfahrezeuge mittels EoT auf ein Level bringen. Viel Wahrheitsgehalt scheint diese Aussage aber nicht gehabt zu haben, denn nachdem beim Saisonauftakt bei den 6 Hours of Spa für jedermann zu sehen war, dass die Privat-LMP1 noch großen Rückstand haben und auch auf eine einzelne Runde nicht an die Zeiten der Toyotas heran kommen, wurden die Non-Hybrids nochmals eingebremst!

Die Toyotas sind zwar etwas schwerer und dürfen nicht ganz so viel tanken, aber deren hocheffizientes Hybridsystem hebt diese Nachteile auf. In Le Mans ist sogar zu erwarten, dass die Toyotas durch ihren niedrigen Verbrauch pro Stint je eine Runde mehr fahren können. Ein großer Vorteil, wenn man ein 24h-Rennen fährt.

Es kommt sogar noch besser:
“Ein Vorteil für das japanische Werksteam ist sogar schriftlich festgehalten. Die privaten LMP1-Teams sollen in der Performance jederzeit um 0,5 Prozent zurückliegen.“ – Quelle: motorsport-total.com

Die zwei Szenarien für das 24h-Rennen in Le Mans 2018:

Toyota siegt endlich in Le Mans

Toyota LMP1 – 24h Le Mans 2015 (Foto: Toyota)
Sollte Toyota dieses Jahr ganz oben auf dem Treppchen stehen, wird der Mannschaft zwar ein riesiger Stein vom Herzen fallen, aufgrund der derzeitigen Situation in der WEC dürfte aber selbst das Team realisieren, dass der Sieg nicht so viel wert ist, wie in den Jahren zuvor.
Nicht nur ich würde mir sehr wünschen, dass Toyota endlich der Sieg in Frankreich gelingt. Allerdings würde der Champagner nach dem Rennen mit ein paar Gegnern auf Augenhöhe doch noch besser schmecken.

Da würde man sich wahrscheinlich noch in vielen Jahren davon erzählen, was Toyotas Le Mans Sieg 2018 für ein Selbstläufer war…

Toyota wird von den Privatteams geschlagen

ByKolles LMP1 – 6 Hours of Silverstone 2016 (Foto: MK Photography)
Dieses Szenario kann mit der derzeitigen EoT eigentlich nur eintreten, wenn die Toyotas durch Unfälle oder technische Probleme zurückgeworfen werden oder ausfallen. Bedenkt man, wie viel Geld Toyota in den WEC-Einsatz pumpt, wäre es einfach nur peinlich, wenn Toyota es dieses Jahr nicht schafft. Zudem dürfte die Führungsriege in Japan das teure WEC-Programm dann nochmal ganz stark überdenken.

In den nächsten Jahren sollen aber sowieso neue Autos nach dem GTP-Reglement in die WEC kommen. Dann werden die Karten neu gemischt.

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