Mit diesen Worte kündigte die Lexus Presseabteilung im Februar diesen Jahres die Hybrid-Variante des Luxus-Coupés an:
„Der Weltpremiere des LC 500 mit V8 Motor folgt nun die des LC 500h, der mit dem weltweit ersten Lexus Hybrid Drive mit mehrstufiger Untersetzung die nächste Generation von speziell für Hochleistungsfahrzeuge entwickelten Hybridantrieben einläutet.“
Und das ist nicht gelogen. Die Japaner sind mit Ihren Hybrids anderen Herstellern weit voraus: Während die deutschen Automobilhersteller in Sachen Hybrid-Technik immer noch am Anfang der Entwicklung stehen und die Kunden die komplizierte Technik häufig als zu anfällig und unnütz bezeichnen, baut Toyota (bzw. Lexus) bereits seit 1997 zuverlässige und sparsame Hybrid-Fahrzeuge.
Hybrid ist erprobt und massentauglich
Gewöhnungsbedürftige, aber effiziente Technik
Für die, die noch nie mit einem „Hybrid Synergy Drive“ in Kontakt gekommen sind, möchte ich diese Art des Antriebs kurz erklären. Zum Einsatz kommt bei Toyota und Lexus in der Regel ein Benzinmotor ohne Aufladung. Dieser ist über ein Planetengetriebe (eCVT – Electronically Controlled Continuously Variable Transmission) mit zwei Elektromotoren (Motor-Generator-Units MGU-1 und MGU-2) verbunden, welches die Kraft an die Räder überträgt.
Genau diese Kombination ist der große Vorteil des Hybridantriebs von Toyota: Durch das Planetengetriebe ist es möglich die Kraft der E-Motoren und des Verbrennungsmotors in nahezu jedem beliebigen Verhältnis zu kombinieren. Das heißt, dass die Steuerung des Hybridantriebs die jeweiligen Motoren immer auf der optimalen Drehzahl betreiben kann. So läuft der Verbrennungsmotor meist mit der Drehzahl, bei der er am effizientesten arbeitet. Bei Bedarf kann diese aber auch stufenlos geändert werden, um möglichst viel Leistung abzurufen. Die Elektromotoren unterstützen den Verbrenner und können beim Rollen bzw. leichten Bremsen Energie zurückgewinnen, die für die nächste Beschleunigungsphase in den Akkus (meist hinter der Rücksitzbank) gespeichert wird.
Das Anfahren erfolgt ebenso sanft und unkompliziert: Dank des eCVT ist keine Kupplung nötig und das Fahrzeug kann elektrisch oder in Kombination mit dem Verbrenner anfahren.
Wie mein Kumpel Sascha dazu immer sagt: „Was nicht da ist, geht auch nicht kaputt.“ Weder Kupplung noch Synchronringe oder die klassischen Gangräder können bei solchen Modellen kaputt gehen, denn sie sind garnicht vorhanden.
Wer jetzt denkt, dass die Fahrer solcher Fahrzeuge eine Menge zu tun haben, der irrt: Der Fahrer muss nur, wie in jedem anderen Auto auch, Gas geben und bremsen. Die Kombination der verschiedenen Antriebselemente wird vollautomatisch und ruckelfrei durch die Steuerung des Motors übernommen. Im Armaturenbrett wird dem Fahrer dann angezeigt, ob er gerade Leistung abruft oder regeneriert.
Wer mehr dazu erfahren möchte, sollte sich mal diese Animation ansehen.
Den großen Nachteil dieses Systems habe ich bei Probefahrten mit Yaris, Auris und IS 300h auch schon zu spüren bekommen: Durch das stufenlose Getriebe entsteht beim Beschleunigen das Gefühl, dass man von einem Gummiband gezogen würde, da keine Drehzahlsprünge wie bei herkömmlichen Getrieben auftreten. Dadurch erscheint das Beschleunigen sogar teilweise etwas zäh, obwohl man sehr wahrscheinlich schneller sein dürfte, als mit einem vergleichbaren Automatikgetriebe.
Der Lexus LC 500h legt den nächsten Gang ein
Die Systemleistung beträgt 354 PS und setzt sich aus den 299 PS des Verbrennungsmotors und 179 PS Elektro-Power zusammen. Dass diese beiden Werte aufsummiert nicht 354 ergeben ist klar. Hintergrund ist der, dass konzeptbedingt nie beide Systeme gleichzeitig die volle Leistung abgeben können.
Im Vergleich zu den älteren Hybrid-Modellen im Portfolio von Toyota/Lexus hat der Antriebsstrang des LC eine entscheidende Neuerung an Board:
Dem Planetengetriebe ist ein 4-Gang Automatikgetriebe nachgeschaltet, mit dem sich bei gleicher (effizienter) Drehzahl noch größere Geschwindigkeitsbereiche abdecken lassen. So wird das Drehmoment bei niedrigen Geschwindigkeiten erhöht und die Drehzahl bei hohen Geschwindigkeiten verringert. Außerdem ist es dadurch möglich dem eben beschriebenen Gummiband-Effekt entgegenzuwirken.
Das sieht man auch am Verbrauch: Welches Auto mit über 350 PS ist schon mit 6,4 Litern Durchschnittsverbrauch angegeben?
Erklärt wird die neue Technik in folgendem Video:
Neben dem Antrieb bietet auch das restliche Auto eine Menge Hightech. Je nach Ausstattungsvariante sind Hinterachslenkung, aktiver Heckspoiler, LED-Scheinwerfer mit Fernlichtautomatik, adaptives Fahrwerk, Fahrmodusregler und die üblichen Assistenzsysteme serienmäßig.
Übrigens könnt ihr euch mittlerweile auch spaßeshalber (oder ernsthaft) den Lexus LC online konfigurieren: carconfig.lexus.de/de/de/?LC
Galerie: Lexus LC 500
