Petro Surf ’19

Intro

Als krönender Abschluss der Woche mit Karamangas Porsche 993 Carrera 4 (#One week with a Porsche 993) stand für uns ein Event auf Sylt auf dem Plan. Petro Surf 2019 war nämlich der eigentliche Anlass dafür, dass ich dieses wunderbare luftgekühlte Auto überhaupt eine Woche lang genießen durfte. Karamanga selbst ist mit Freundin und dem 911 G-Modell bereits eine Woche vorher angereist.
Er kennt ‘die Hamptons Deutschlands’, wie Blazej Zulawski die Insel so schön nannte, bereits seit seiner Kindheit, als er dort mit seinen Eltern Urlaub gemacht hat. So hat er auf Sylt schon so einige langjährige Freunde gefunden.

Im Gegensatz zu dem Skater, den ich mal meinen Chef nennen konnte, kenne ich Sylt nur von einem einzigen kurzen Urlaub vor ein paar Jahren. Damals als junger Azubi hatte ich mich allerdings ein wenig wie im falschen Film gefühlt. Angesichts der hochpreisigen Autos und Urlauber, die dort so herumcruisen, wechselten wir damals immer wieder zwischen Staunen und Unbehagen.

So war ich selbstverständlich begeistert von Karamangas Angebot am Petro Surf 19 mit seinem Porsche 911 Carrera 4 als Team Hersfeld 2 teilzunehmen. Allerdings hatte ich auch ziemliche Bedenken, wie ich dort als Fahrer und eben nicht Besitzer eines Fahrzeugs ankommen würde. Zudem habe ich mit Surfen eigentlich nur etwas zu tun, wenn ich im Internet unterwegs bin. Wie würde mich die Gemeinschaft norddeutscher Porschefahrer aufnehmen?

Diese Zweifel sollten sich ganz schnell in Luft auflösen, aber erstmal alles der Reihe nach.

  1. Intro
  2. Eilige Anreise
  3. Aus Aircooled wird Watercooled?!
  4. Besucheransturm am Kaamp Hüs
  5. Die perfekte Abendstimmung / Heimreise mit Zwischenstopps
  6. Fazit

Eilige Anreise

Nachdem ich Anna davon überzeugt hatte, die Anreise an die Nordsee auf sich zu nehmen, gab es noch ein paar andere Hürden zu meistern. Wir konnten beide am Freitag nicht frei machen und sind zusammen mit Hund Benji erst gegen 12:40 Uhr in Eschwege aufgebrochen. Die Zeitplanung war eng und je nach Verkehrslage eigentlich schon etwas zu optimistisch. Dass wir die letzte Fähre des Tages um 20:30 Uhr nehmen würden, war von vornherein klar, aber ob wir diese erreichen würde eher zweifelhaft.

Long Story short: Wir sind irgendwann zwischen 19 und 20 Uhr am Fährhafen auf Rømø angekommen und hatten dort direkt einen schönen Porsche 914 vor uns. Gregor und Julia hatten sogar einen Kindersitz zwischen sich geschnallt und den Nachwuchs bei ihren ersten Trip zum Petro Surf dabei.

Pünktlich beim gemeinsamen Verlassen der Fähre ging auch die Reservelampe des Tanks an. Wenn das nicht mal Timing war… Ich hatte nämlich extra versucht eine gute Mischung aus zügigem Fahren und Vermeiden eines Tankstopps zu finden.

Gegen 21:30 kamen wir bei Porsche auf Sylt an. Das BBQ hatten wir leider verpasst, aber wir konnten bei Wein, Bier und Wasser (für die Fahrer) schon einige nette Gespräche führen und tolle Leute kennen lernen. Darunter unter anderem Ken Hake, einem der Erfinder und Organisatoren des Events.

Meine Befürchtungen haben sich dabei übrigens nicht bewahrheitet. Wir wurden bei dem Event aufgenommen, als ob wir auch 2018 schon dabei gewesen wären und dank Karamanga, wusste auch Organisator Ken, schon wer ich bin, bevor ich mich überhaupt vorstellen konnte.

Fun Fact nebenbei: Kens Vater war der zweite auf Sylt, der überhaupt einen Porsche besaß. Guckt euch mal an, was daraus geworden ist.

Ein Willkommensfoto durfte natürlich auch nicht fehlen.

Lange haben wir allerdings nach diesem anstrengenden Tag nicht gemacht.

Aus Aircooled wird Watercooled?!

Bereits am Samstagmorgen um 8:30 Uhr ging es los mit dem tatsächlichen Event. Am Treffpunkt ‘Buhne 16’ fanden wir zahlreiche schöne alte Porsche vor und wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Benji war allerdings nicht der einzige, der sich statt Regen, der meist von der Seite kam, anderes Wetter gewünscht hatte.

Wenig später starteten über 40 luftgekühlte Porsche auf die Ausfahrt Richtung Süden. Ein tolles Gefühl in einem solch großen Schwarm klassischer Porsche mitzufahren. Obwohl es regnete, musste ich die Scheiben ein wenig runter lassen, um das Luftgekühlte Feeling hautnah erleben und vor allem hören zu können.

Die ehemalige Grundschule von Hörnum war nach einigen Umwegen (der Weg ist das Ziel) das Ende der ersten Etappe. Dort wurden die Fahrzeuge der Teilnehmer im Halbkreis angeordnet, was ein richtig gutes Fotomotiv abgab.

Während wir uns mit den anderen Teilnehmern unterhielten und die Surfschule besichtigten, fingen die Fotografen wie Vince Perraud, Laura Tiedtke und Blazej Zulawski an wirklich tolle Fotos zu schießen. Besonders auf die Einzelportraits der Teilnehmer bzw. ‘unser’ Foto bin ich gespannt. Laura hat währenddessen auch Spaß daran gehabt Benji abzulichten.

Karamanga war zu dem Zeitpunkt auch ‘auf den Hund gekommen’. Ein Dackel nahm vorübergehend gerne auf dem Beifahrersitz seines zitronengelben G-Modells Platz.

Meine Aufmerksamkeit zog kurz danach der Porsche 964 Carrera RS von Frank Kayser auf sich. Das Fahrzeug im Farbton ‘Sternrubin’ (sorry nicht mein Fall) gefiel mir wegen der motorsportlichen Aufmachung mit am besten. Ich bin eben addcited to motorsport.

Allerdings war diese Aufmachung nicht nur Fassade. Das Fahrzeug wurde früher tatsächlich in Italien im Motorsport eingesetzt und ist mittlerweile mit Straßenzulassung in und um Fulda unterwegs. Radio? Braucht keiner, Kopfhörer tun es auch. Rücksitzbank? Unnötiges Gewicht. usw. Ihr kennt das ja.

Andere Teilnehmer verzichteten gezwungenermaßen sogar auf ganze Karosserieteile. Ein 911er wurde leider nicht rechtzeitig zum Petro Surf 2019 fertig, weswegen Heckschürze und Rücklichter fehlten. Das hielt den Besitzer allerdings nicht davon ab mal bei diesem Treffpunkt vorbei zu schauen.

Das leichteste und extremste Fahrzeug dürfte allerdings der Porsche 356 Speedster von United Garages gewesen sein. Quasi ohne alles war die Besatzung on Tour. Während des Regenschauers nicht unbedingt gemütlich. Das Fahrzeug hat allerdings auch schon ein schönes Stück Motorsport-Geschichte hinter sich.

Besucheransturm am Kaamp Hüs

Der nächste Teil der Ausfahrt führte uns bei mittlerweile besserem Wetter zum Kaamp Hüs in Kampen. Das typisch Norddeutsche Haus stellte den Treffpunkt für das restliche Tagesprogramm dar. Da wir mit dem speedgelben 993 Carrera 4 als Team Hersfeld 2 quasi als Nachrücker mit zum Petro Surf 19 kamen, hatten wir den Parkplatz eines anderen Teilnehmers in der schwarzen Zone geerbt.

Was das hieß, erfuhr ich erst vor Ort. Unser Auto sollte direkt an der Einfahrt des Kaamp Hüs geparkt sein. Somit musste (oder durfte) ich eine Runde um den Parkplatz drehen, kämpfte mich dabei im Schritttempo durch die zahlreich erschienenen Besucher, um mir danach den Weg direkt zum Innenhof zu bahnen.

Direkt neben einem gewissen 964 RS wies mich ein Mitarbeiter von Porsche auf Sylt ein, damit alle 911er schön fotogen geparkt sind. Bevor ich dieses tolle farbliche Zusammenspiel, festhalten konnte, wurde ich schon von Pro7 gefilmt während ich einem kleinen Mädchen gezeigt habe, wie klein der Kofferraum eines 911ers ist und dass sich dieser wirklich vorne befindet.

Im kurzen Videobeitrag, der für das Magazin Taff gedreht wurde, sind wir nicht zu sehen, empfehlen kann ich ihn allerdings trotzdem: Petro Surf 19 auf prosieben.de

Am Veranstaltungsort wurde Besuchern und Teilnehmern jede Menge geboten. Neben leckerem Essen, Getränken, Livemusik und Fotoausstellung konnte man außerdem bestaunen, wie ein Surfbord hergestellt und bemalt wird. Außerdem gab es ein Gewinnspiel von Porsche (drückt mir die Daumen) und coole Klamotten von Ken Hakes Label ‘Marine Machine‘. Karamanga überlegte außerdem Kinderbetreuung mit Hilfe seines Bobbycars anzubieten.

Wir haben stundenlang Benzingespräche mit den unterschiedlichsten Menschen geführt (schöne Grüße an alle!) oder einfach nur den Erzählungen von Werksfahrer Richard Lietz und den anderen Ehrengästen gelauscht. Immer wieder musste ich natürlich auch ein paar Fotos von den tollen Autos machen.

Die Perfekte Abendstimmung

Gegen Abend spürten wir alle langsam, wie anstrengend solche Tage wirklich sein können und suchten uns ein nettes Plätzchen um zu Abend zu essen und den Tag Revue passieren zu lassen.

Danach fuhren wir – wie im Film – dem Sonnenuntergang entgegen. Eigentlich hätte dann der Abspann kommen müssen, wir nutzten die Möglichkeit aber noch, um einige tolle Aufnahmen zu machen. Genau auf eine solche Gelegenheit hatte ich gewartet.

Heimreise mit Zwischenstopps

Sonntag mittag nach einem ausgiebigen Frühstück (wir sind eben auch addicted to coffee) traten wird den Heimweg per Fähre an. Schon an der Tankstelle trafen wir auf einige Teilnehmer und im Wartebereich der Fähre und auf eben dieser fand sozusagen noch ein kleines inoffizielles After-Show Treffen statt.

Direkt am Hafen hielten wir mit den Hamburger Jungs im 356 Speedster noch kurz an um ein paar coole Fotos zu machen. Kurz danach machten wir mit den zwei gelben Porsche 911 noch ein Abschlussshooting vom Team Hersfeld.

Fazit

Wow. Was für ein Wochenende. Was für ein Abenteuer. Noch am Samstag habe ich beschlossen, dass ich auch 2020 unbedingt wieder ein Teil dieses coolen Events von Ken und Angelo sein muss. Alle Menschen, die ich an diesem Wochenende kennen gelernt habe, waren super nett und absolut bodenständig. Kein exklusiv-abgehobener Supercar-Club, sondern eine offene Gemeinschaft, die Neue Leute mit offenen Armen aufnimmt.
Im Nachhinein ärgere ich mich etwas über mich selbst, dass ich nicht mit noch mehr Leuten das Gespräch gesucht habe um etwas über sie und ihre individuellen Porsche zu erfahren. Das werde ich im nächsten Jahr nachholen!

Das luftgekühlte Fieber hat mich jetzt voll gepackt und ich vermisse ‘meinen’ Porsche 993 schon, obwohl ich ihn erst morgen wieder abgeben muss.
Mittlerweile fühle ich mich in diesem Wagen richtig zu Hause und genieße das puristische Fahren untermalt vom Klang des Boxermotors. Ich fange dann schon mal an zu sparen. Ein realistischeres Ziel als ein 991 GT3 RS ist das allemal…

1000 Dank gilt an dieser Stelle noch einmal Karamanga, der dieses Erlebnis erst möglich gemacht hat und den Organisatoren und Helfern dieses Events, ohne die es gar kein Event gegeben hätte.

Fotos: Laura Tiedtke, Anna N., Robin Laudemann, Karamanga

Beiträge anderer Blogs und Webseiten zum Petro Surf 19

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