18 Jahre haben wir gewartet. Nicht auf die Erlaubnis Auto zu fahren, sondern auf das neue Spiel zur Rally Dakar. So um 2001 müsste es gewesen sein, als das letzte Game zur härtesten Rallye der Welt heraus kam. Damals war noch der Mitsubishi Pajero von Jutta Kleinschmidt auf dem Cover. Ich kann mich ganz genau erinnern, denn ich hatte das Spiel selbst.
Ganz genau kann ich mich aber leider auch daran erinnern, dass das Spiel damals überhaupt nichts mit Navigation zu tun hatte und es auch keine Trucks zu fahren gab, wenn ich mich recht entsinne.
Pixelige Grafik und Jutta Kleinschmidt soll es dieses Mal nicht geben. Dafür wurde aber eine riesige offene Welt, realistische Fahrzeuge aus fünf verschiedenen Klassen und eine echte Herausforderung bei der Navigation angekündigt.
Diverse Youtuber und Magazine durften DAKAR 18 bereits im Vorfeld testen und waren nicht ausnahmslos begeistert. Teilweise sei die Physik eher mangelhaft und die Navigation extrem schwierig.
Gestern – pünktlich zum verschobenen Release Date – habe ich mein Exemplar von Dakar 18* erhalten und es natürlich sofort getestet und euch ein kurzes Video geschnitten.
Tutorial
Nach dem obligatorischen Installationsprozess auf der PS4 ging es nach dem Laden des Spiels direkt mit einem kurzen Tutorial los. Die Navigation anhand der eingeblendeten Elemente wie Kompass, Roadbook und Copilot wurde erklärt und man musste eine kurze Etappe fahren um sich daran zu gewöhnen. Leider ist mir dabei direkt ein Punkt aufgefallen, der mich extrem stört: Im Gegensatz zu Project Cars 2* und Gran Turismo Sport* können die Fahrzeuge in Dakar 18 nicht durch Neigen des Controllers gelenkt werden, sondern offenbar nur durch Antippen des linken Joysticks. Mir persönlich fällt damit die Dosierung deutlich schwerer und entsprechend unrund sieht mein Fahrstil dann aus.
Erster Versuch
Nach dem Tutorial gelangt man in das Hauptmenü, in dem man die Menüpunkte für meinen Geschmack teilweise eher schlecht lesen kann. Dort habe ich im Abenteuermodus meine erste virtuelle Dakar gestartet.
Zunächst muss man aus den Schwierigkeitsgraden Anfänger, Rivale und Legende wählen. Hier kann ich Anfänger jedem erstmal empfohlen, ansonsten kann es schnell zu Problemen bei der Navigation kommen. Als Fahrzeug habe ich Sebastian Loebs Peugeot 3008 DKR Maxi gewählt, da ich davon ausgegangen bin, dass es sich bei diesem Hightech-Buggy um kein schlechtes Auto handeln kann.
Aber schon bei der ersten Etappe hatte ich aufgrund des Heckantriebs ziemliche Probleme in den Dünen. Teilweise war das Fahrverhalten für mich nicht vorhersehbar. Da sich diese Problematik auch zu Beginn der 270 Kilometer langen zweiten Etappe abzeichnete und ich mich zudem noch ziemlich verfahren hatte, habe ich beschlossen die ganze Rallye nochmals von vorne zu starten.
Zweiter Versuch
Den zweiten Versuch habe ich mit Nasser Al-Attiyahs Toyota Hilux V8 gestartet, der zwar weniger Federweg hat aber dafür über Allradantrieb verfügt. So lief es dann schon deutlich besser und ich konnte auch die zweite Etappe in knapp über 50 Minuten absolvieren. Mit der Navigation klappt es mit der Zeit immer besser.
Dafür hatte ich auf dem Kamm einer Düne ein echtes Problem: Mein Hilux hatte sich nach etwa der Hälfte der Etappe festgefahren und genau dort wo ich stand, konnte ich die Kreis-Taste so oft drücken wie ich wollte. „Aussteigen nicht erlaubt“ – Also keine Chance sich selbst auszugraben oder andere Teilnehmer um Hilfe zu bitten.
So blieb mir nach mehreren Minuten Zeitverlust keine andere Möglichkeit als mich zum letzten Wegpunkt zurücksetzen zu lassen.
Am Ende der zweiten Etappe liege ich deswegen mit ordentlich Rückstand auf Rang 13 von 14 gestarteten Autos.
Fazit: Mittelmäßig
Mein erster Eindruck von Dakar 18 ist leider nur mittelmäßig. Wie oben erwähnt, stört mich die Steuerung und die beworbene Interaktion mit der man sich von anderen Teilnehmern helfen lassen kann, funktionierte genau da nicht, wo ich es gebraucht hätte.
Weiterhin ist mir negativ aufgefallen, dass einige Grafiken erst ziemlich unscharf angezeigt werden, bevor deren hochauflösende Version geladen ist. Schade finde ich auch, dass man – soweit ich gesehen habe — außer dem Luftdruck der Reifen und der Härte der Federung in drei Stufen offenbar nichts am Setup der Fahrzeuge verändern kann. Da hatte ich von einer Simulation etwas mehr erwartet.
Zu guter letzt weiterer Punkt, den ich nicht ganz so schlimm finde, aber der ein oder andere auch nicht mögen wird: Die Ansagen des Copiloten sind derzeit nur auf Englisch verfügbar. Ob sich das noch ändern wird, kann ich nicht sagen.
Dafür gefällt mir die offene Spielwelt bisher sehr gut. Schlamm, Flüsse oder weicher Sand bremsen einen schnell aus. Über die komplette virtuelle Dakar Rally werden sicherlich noch einige Herausforderungen auf mich zu kommen. Ich werde auf jeden Fall auch noch die folgenden Etappen in Angriff nehmen. Zudem steht ja noch der Test der anderen Fahrzeugkategorien aus.