Eigentlich waren ja nicht mehr viele Überraschungen bei der Präsentation des neuen Porsche 911 in Los Angeles zu erwarten. Die Erlkönige waren schon lange nahezu ungetarnt unterwegs und dass Porsche sich bei seinem wichtigsten Modell nicht auf Experimente einlässt war auch klar.
So steht er also da der neue 911er. Auch aus großer Entfernung oder ohne Brille dürfte die klassische Form des Flachkäfers für jeden leicht zu erkennen sein. Die größte optische Neuerung dürften das lange LED-Band und die weiter oben angeordneten Endrohre am Heck sein.
Der Rücken des 911ers ist deswegen wahrscheinlich auch der Bereich des neuen Modells, welcher für die größten Diskussionen führen dürfte. Auch ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob mir die Heckansicht gefällt. Vielleicht ändert sich das ja dann bei den Sportmodellen wie 911 GT3 oder GT3 RS.
Da wären wir auch gleich beim nächsten Thema: Die leistungsstärkeren Modelle hatten ja in der Vergangenheit in der Regel die hinten breitere Karosserie bekommen. Beim Porsche 911 der Generation 992 ändert sich das allerdings. Vom 911 Carrera bis zum GT3 RS werden offenbar alle die gleich breite Karosse haben.
Die Räder sind serienmäßig 20 Zoll (vorne) bzw. 21 Zoll (hinten) groß und in entsprechend vergrößerten Radkästen untergebracht. So fallen die schmale Taille und die breiten Schultern des neuen Porsche 911 auf.
Der 911 Carrera S bzw. 4S wird 450 PS leisten, was ein Leistungsplus von 30 PS gegenüber dem Vorgängermodell bedeutet. Der Sprint von 0 auf 100 km/h erfolgt in nur 3,7 Sekunden bzw. 3,6 Sekunden beim Modell mit Allradantrieb. Beim weiterentwickelten Boxermotor mit 3.0 Litern Hubraum wurden die Turbolader neu angeordnet und ein neu entwickeltes 8-Gang Doppelkupplungsgetriebe angeflanscht. Partikelfilter sind gezwungenermaßen auch im Heck montiert um die neuesten Emissionsvorschriften einzuhalten.
Unter dem Blechkleid, welches fast vollständig aus Aluminium besteht, versteckt sich jede Menge moderne Technik. Nicht nur das Cockpit ist deutlich funktionaler, moderner und digitaler geworden, sondern auch die Fahrassistenzsysteme gehen weit über das hinaus, was man vor 10 oder 20 Jahren in einem 911er gefunden hat.
Neben Bremsassistent, Wärmebildkamera und Co habe ich hier ein besonderes Beispiel: Sensoren in den Radkästen erkennen Wasser auf der Straße, warnen den Fahrer und schalten die Fahrassistenzsysteme in den sogenannten angepassten Wet Mode. Ob diese in einem puristischen Sportwagen alle unbedingt notwendig sind sei mal da hin gestellt. Ich finde, wer sich vor seinem Fahrzeug vor Wasser auf der Straße warnen lassen muss, sollte keinen Porsche 911 fahren.
Zu den neuen digitalen Angeboten zählen außerdem „Road Trip“, „360+“ und „Impact“. „Porsche Road Trip“ unterstützt Auto-Fans bei der Planung, Organisation und Navigation von besonderen Touren. Die kuratierten Routen beinhalten exklusive Hotel- und Restaurantvorschläge sowie Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkte entlang der Strecke. 360+ soll ein umfangreicher Assistent für den Alltag eines jeden Porschefahrers sein und Impact zeigt, wie viele Emissionen auf der Fahrt erzeugt wurden.
Ich für meinen Teil hoffe auf die puristischeren Varianten wie Carrera T oder GT3/RS, welche hoffentlich ohne ganz so viel technischen Schnickschack auskommen.
Der 911 Carrera S kostet in Deutschland ab 120.125 Euro, der 911 Carrera 4S ab 127.979 Euro einschließlich Mehrwertsteuer und länderspezifischer Ausstattung. Die neuen Modelle sind ab sofort bestellbar.
Beiträge anderer Autoblogger
„Er ist mehr als ein Auto, er ist Religion. Und die nun neue Generation 992 ist die katholischste aller Zeiten, denn sie kommt mit serienmäßigem Ablasshandel.“ – neunelf.blog