Der Volkswagen Polo R5 wird für die Motorsportabteilung des Wolfsburger Autoherstellers langsam aber sicher zur heißen Angelegenheit. Allerdings nicht unbedingt, weil sich der neue Polo R5 so gut verkauft oder so viele Siege einfährt, sondern weil er relativ viele negative Schlagzeilen macht.
Was hält die Hinterachse aus?
Einerseits gibt es offenbar konstruktionsbedingte Probleme mit der Hinterradaufhängung bzw. der Hinterachse. Bereits während der Entwicklung des Fahrzeugs hatten die Bilder von einer herausgerissenen Hinterachse (inkl. Dämpfer, Differential etc.) die Runde gemacht. Volkswagen erklärte, dass man das Fahrzeug bis ans Limit habe testen wollen.
Problemas para Volkswagen en los test con el Polo R5 que está realizando en Francia. pic.twitter.com/FjAJjGfJXN
— Pé Á Chapa – Staroil (@PeAChapaRacing) 28. August 2018
Doch auch beim Einsatz in Kundenhand scheint es noch ein paar Probleme zu geben. Kajetan Kajetanowicz fiel bei der Rallye Argentinien auf der vierten WP aus, nachdem die Aufhängung hinten rechts auf gerader Strecke versagt hatte. Daraufhin sagte er den Start bei der folgenden Rallye Chile ab und forderte Volkswagen Motorsport auf an dieser Stelle nachzubessern. Erst danach werde er wieder mit diesem Auto fahren.
Brandgefährliche Tankentlüftung?
Andererseits scheinen die Polo R5 aber überdurchschnittlich oft Feuer zu fangen. Von den 30 ausgelieferten Exemplaren haben bereits fünf spektakulär gebrannt. Es erwischte bereits die Fahrzeuge von Eric Camilli auf Korsika und Daniel Marban auf Gran Canaria (siehe Video).
Zudem wurden die Polos von Pedro Miereles und dem bis dahin in der WRC2-Wertung führenden Ole Christian Veiby während der Rallye Portugal ein Opfer der Flammen. Laut des Rallye Magazins wurde quasi zeitgleich am Volkswagen Polo R5 von Cedric Althaus ein Feuer gemeldet. Dieser nahm an der Rallye du Chablais in der Schweiz Teil.
Volkswagen erklärt sich die Feuer, die allesamt im Heckbereich der Polo R5 auftraten, bisher mit der Konstruktion der Tankentlüftung und dem neuen FIA-Sprit von Total. Man arbeite Fieberhaft an einer Lösung. Sollte dies nicht zeitnah passieren, kann es auch sein, dass die Versicherungen sich quer stellen und die Fahrzeuge vorerst gar nicht mehr fahren dürfen.
Zum Vergleich: Von 288 produzierten Ford Fiesta R5 ist in sieben Jahren nur ein einziger ausgebrannt.