Nissan hat bei seinem LMP1-Projekt mit großen Problemen zu kämpfen – Nur 600PS statt 1250PS!
Nissan wollte dieses Jahr mit dem GT-R LM NISMO in die WEC einsteigen und das 24h-Rennen von Le Mans bestreiten. Man präsentierte beim Superbowl einen radikalen Le Mans Prototypen mit Frontantrieb, Frontmotor und 1250PS, der in der 8MJ-Hybridklasse starten sollte.Bisher wurden allerdings nur wenige Testkilometer abgespult und die ersten zwei WEC-Läufe der Saison (Silverstone und Spa-Francorchamps) musste NISMO ausfallen lassen um das Auto für Le Mans weiter zu entwickeln. Es kamen erste Gerüchte auf, dass der Wagen auch nur mit Front-, statt Allradantrieb in Le Mans antreten wird, da die Probleme nicht in den Griff zu kriegen sind.
Von den großen Ankündigungen, was die Leistung des Hybridsystems angeht, ist allerdings nicht mehr viel übrig. SPEEDWEEK zufolge tritt Nissan in Le Mans als einziger Hersteller in der niedrigsten Hybridklasse (2MJ) an. Dies allerdings auch nur, weil für Hersteller ein Prototyp mit Hybridantrieb vorgeschrieben ist. Anscheinend sind die Elektromotoren des Zulieferers so unzuverlässig, dass man das Hybridsystem garnicht nutzen wird und nur die 600PS aus dem V6-Biturbo nutzt.
Dieser gibt seine Kraft nur an die Vorderräder ab, die jetzt doch mit 18 Zoll großen Felgen bestückt sind. Dies hat den Grund, dass durch den Wegfall des KERS die Bremsscheiben mehr Energie vernichten müssen und daher größer dimensioniert werden müssen.
Die anderen Hersteller Audi, Porsche und Toyota setzen alle auf ein Konzept mit Motor vor der Hinterachse und Heckantrieb. Im Vergleich dazu kann Nissan bedingt durch die Bauweise mehr Anpressdruck erzeugen.
Startnummer 21 im Retro-Design
Trotz allem wird Nissan in Le Mans drei Nissan GT-R LM NISMO an den Start bringen. Zwei werden im einfachen Rot erscheinen, die Startnummer 21 wird in einem Retro-Design foliert, das an den Nissan R90CK aus 1990 erinnern soll, den Mark Blundell mit einer beeindruckenden Rundenzeit von 3:27.020 auf die Pole-Position stellte.
Bei den offiziellen Le Mans-Tests am kommenden Sonntag werden die drei GT-R LM NISMO erstmals auf die Konkurrenz von Audi, Porsche und Toyota treffen.
Damit die Nissan-Werksfahrer, die noch Neulinge in Le Mans sind, auf ihre 10 Pflichtrunden kommen, wird Nissan außerdem einen Ginetta-Nissan LMP3 einsetzen.