Der Lexus GS 450h F Sport bietet seinen Fahrern vier verschiedene Fahrmodi, welche Fahr- und Ansprechverhalten deutlich verändern. Eine kurze Erklärung der Vor- und Nachteile dieser Modi und meine Erfahrungen habe ich jetzt mal für euch zusammengetragen.
Eco
Los geht’s mit dem Eco-Modus. Bevor ich den Lexus GS 450h gekauft hatte, war ich eigentlich davon ausgegangen, dass ich den Eco-Modus so gut wie nie nutzen würde. Mittlerweile ist es aber so, dass ich zu ca. 90% der Zeit in diesem Modus unterwegs bin.
Man kann schön entspannt im Verkehr mit schwimmen und wenn man mal einen LKW überholen muss, steht spätestens wenn das Gaspedal den Boden berührt auch die volle Hybridpower zur Verfügung. Für die meisten Überholvorgänge benötigt man allerdings gar nicht alle 345 Pferde.
Im Ecomodus ist der Verbrauch selbstverständlich am niedrigsten, da die Systemleistung nur gediegen dosiert abgegeben wird, die Drehzahlen des Verbrenners (3,5 Liter V6) gering gehalten werden und beispielsweise auch die Klimaautomatik auf Sparflamme läuft. Zudem wird der E-Modus häufiger aktiviert.
Interessantes Detail beim Ecomodus: Auch der Tempomat und das Abstandsradar arbeiten in diesem Modus deutlich vorausschauender und beschleunigen den GS sanft auf die gewünschte Geschwindigkeit. Außerdem wird beim Abbremsen wegen eines langsameren vorausfahrenden Fahrzeugs oder weil man den Tempomat runter gestellt hat, automatisch so verzögert, dass möglichst viel Energie rekuperiert wird und die mechanischen Bremsen im Idealfall erst gar nicht zum Einsatz kommen.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass ich beim Fahren bei 50 km/h auf gerader Strecke meist noch mit der Kraft des Verbrenners unterwegs bin. Sobald ich den Tempomat aktiviere, wechselt der GS450 h aber automatisch in den rein elektrischen Modus und der Verbrenner wird komplett abgestellt.
Während auf der rechten Seite des Tachos die Geschwindigkeit angezeigt wird, sieht man auf der linken Seite ob und wie viel Leistung man abruft bzw. wie viel Energie rekuperiert wird. Die Instrumente werden blau beleuchtet.
Normal
Im Normal Modus fahre ich ehrlich gesagt so gut wie nie (max. 1% der Fahrzeit). Entweder rolle ich im Ecomodus darum oder ich lasse es im Sport S+ ein bisschen fliegen.
Im Vergleich zum Ecomodus liegt schon spürbar mehr Drehmoment und Kraft an. Lenkung und Fahrwerk werden nicht anders eingestellt aber die Klimaautomatik läuft jetzt mit mehr Power.
Wie im Ecomodus wird links die Power-/Charge-Anzeige abgebildet und rechts der Tacho. Die Beleuchtung ist ebenfalls blau.
Sport S
Im Sportmodus sieht der Fahrer rot! Das Display wird nun rot beleuchtet und links vom Tacho findet man statt der Hybrid-Anzeige einen klassischen Drehzahlmesser.
Beim Fahren bemerkt man, dass sich die Gasannahme bzw. die Kennlinie des Antriebs deutlich verbessert hat und die E-Motoren deutlich mehr Drehmoment bereit stellen. Außerdem schaltet das CVT-Getriebe so, dass der Motor mit höheren Drehzahlen fährt und dadurch mehr Leistung abgeben kann.
Ich nutze diesen Modus auch maximal 1% der Fahrzeit, weil ich eher nach dem Motto “Wenn schon sportlich, dann richtig” handele und direkt in Sport S+ schalte, wenn es schnell gehen soll.
Bis 72 km/h kann der GS 450h auch in Sport S und Sport S+ rein elektrisch fahren, allerdings ist es schwierig das Gaspedal so behutsam zu streicheln, dass der Verbrenner nicht sofort anspringt.
Sport S+
Sport S+, der den Modellen mit F Sport Paket vorbehalten ist, ist der Fahrmodus in dem ich die restlichen 8% der Zeit unterwegs bin. Zusätzlich zur verbesserten Leistungsentfaltung von Sport S wird das adaptive Fahrwerk über die Dämpfer spürbar härter und direkter gestellt. Die wird Lenkung ebenfalls straffer und ist weniger leichtgängig, was dem Fahrer aber deutlich mehr Rückmeldung vermittelt.
Gerade bei schnelleren Autobahnfahrten schalte ich deswegen gerne in Sport S+, weil ich mich dann in schnellen Kurven deutlich wohler im GS fühle.
Bei nasser Fahrbahn kann man in den Sportmodi nicht mehr ganz so sorglos auf das Gas treten wie im Ecomodus, da es sonst schnell mal quer um engere Kurven gehen kann. Wenn es gewollt ist – beispielsweise auf Schnee – kann das aber auch recht viel Spaß machen.
Die beiden Sportmodi führen unweigerlich auch zu höherem Verbrauch. Einerseits, weil ein kleiner Druck auf das Gaspedal schon relativ viel Leistung abruft und andererseits, weil man sich durch die strafferen Einstellungen eben auch gerne dazu verleiten lässt etwas zügiger zu fahren.
POV-Video
Einen kleinen Einblick in die verschiednen Fahrmodi erhaltet ihr in meinem neuen Point-of-View Video, welches euch die Perspektive aus Fahrersicht zeigt.
Fazit
Gerade zwischen den beiden Extremen Eco und Sport S+ liegen Welten, was einer der Gründe dafür ist, dass ich mir den Lexus GS 450h F Sport gekauft habe. Es fühlt sich fast an, als ob man zwei Autos in einem hätte. Einmal den sparsamen und luxorösen Gleiter und einmal die sportliche Performance-Limousine.
Der Ecomodus macht aus dem GS ein ganz anderes Auto als er es mit dem Sportmodus ist. Schaltet man auf den Ecomodus zurück, tritt anschließend auf das Gaspedal, fühlt es sich im ersten Moment so an, als ob der Gaszug gerissen sei. Nach ein paar Kilometern gewöhnt man sich aber schnell an die verschiedenen Fahrmodi und weiß wie man Vor- und Nachteile beim Fahren einsetzen kann.
Für mich selbst überraschend: Gerade weil der Eco-Modus durch so viele clevere Kleinigkeiten Sprit spart und die Energie schlau einsetzt, ist er einer meiner Lieblingsfahrmodi. Beschleunigung und Fahrverhalten von Sport S+ sind trotzdem unschlagbar!