Der Gesamtsieg beim 24h-Rennen geht an den BMW #99, doch warum ist von Philipp Eng plötzlich keine Rede mehr?
Einige fragende Gesichter dürfte es am Ende des diesjährigen 24h-Rennens gegeben haben. Der BMW M6 GT3 von Rowe Racing mit Startnummer #99 ging laut Starterliste mit dem Quartett Nicky Catsburg, Alexander Sims, Nick Yelloly und Phillipp Eng an den Start. Doch beim abwinken des Siegers an der Ziellinie war von letzterem komischerweise keine Rede mehr…
Ein Fall von Mobbing im Profi-Rennstall? Nein, der Ausschluss von Philipp Eng aus dem Siegerquartett hat ganz andere Gründe, wie erst nach dem Rennen klar wurde:
Mindestfahrzeit 15 Runden
Laut Reglement muss beim 24h-Rennen jeder Fahrer eines Fahrzeugs mindestens 15 Runden absolvieren. Andernfalls droht die Disqualifikation.
Was sich zunächst nach einer recht einfachen Aufgabe anhört, wurde dieses Jahr zahlreichen Teams zum Verhängnis. Durch die lange regenbedingte Rennunterbrechung in der Nacht gingen nämlich etwa 9,5 Stunden Renndistanz verloren. Insgesamt 12 Fahrzeuge wurden im Nachhinein disqualifiziert, weil ein Fahrer die Mindestfahrzeit nicht erreicht hatte.
Glücklicherweise war Philipp Eng nicht nur für den BMW M6 GT3 mit der Startnummer #99 gemeldet, sondern auch auf dem Schwesterauto mit der #98. Da dies sein Hauptfahrzeug war und Eng nur wenige Runden mit der #99 gefahren war, zog die Mannschaft von Rowe Racing Eng kurzerhand und ganz offiziell von der Fahrerbesetzung der #99 zurück und schloss so eine nachträgliche Disqualifizierung aus.
Doof gelaufen für Philipp Eng, der damit um seinen Gesamtsieg gebracht wurde, aber für Team und Kollegen sicherlich die richtige Entscheidung. Für Eng blieb so nur Rang 4 mit der #98 und der Gesamtsieg beim virtuellen 24h-Rennen Anfang des Jahres.
Andere Teams hatten diese Möglichkeit nicht, da die wenigsten Fahrer auf zwei Fahrzeugen gleichzeitig gemeldet sind. Wegen Unterschreitung der Mindestfahrzeit eines Fahrers wurden folgende Fahrzeuge nachträglich aus der Wertung genommen:
[aawp bestseller=“24h-Rennen Nürburgring“ grid=“2″ template=“list“ items=“2″]- #22 – 10Q Racing Team – Mercedes-AMG GT3 – Kenneth Heyer, Sebastian Asch, Thomas Jäger, Daniel Juncadella
- #26 – octane126 – Ferrari 488 GT3 – Björn Grossmann, Simon Trummer, Jonathan Hirsch, Luca Ludwig
- #30 – Frikadelli Racing – Porsche 911 GT3 R – Klaus Abbelen, Norbert Siedler, Alex Müller, Robert Renauer
- #36 – Adrenalin Motorsport – BMW M2 CS Racing – Tom Coronel, Dirk Adorf, Christian Gebhardt, Niki Schelle
- #37 – Novel Racing / Ring Racing – Toyota GR Supra GT4 – Andreas Gülden, Michael Tischner, Tohjiro Azuma, Turbo Asahi
- #39 – Keeevin Sports & Racing – BMW M2 CS Racing – Klaus Faßbender, Christian Albinger, Kevin Wolters, Guido Wirtz
- #63 – RPM Racing – Porsche 911 GT3 Cup – Milan Kodidek, Bob Wilwert, Marco van Ramshorst, Kris Cools
- #124 – Pit Lane – Toyota GT86 Cup – Jacques Derenne, Brody, Olivier Muytjens
- #152 – Kkrämer Racing – BMW 325i – Bernd Küpper, Marc Roitzheim, Yevgen Sokolovskiy, Kevin Küpper
- #153 – Keeevin Sports & Racing – BMW 325i – Juha Miettinen, Dan Berghult, Andrew Engelmann, Markus Löw
- #166 – Manheller Racing – BMW 330i – Ronny Lethmate, Martin Owen, Kurt Strube, Yutaka Seki
- #242 – Adrenalin Motorsport – BMW M240i Racing – Davide Bertello, Charlie Martin, Lutz Rühl, Jens Bombosch
Regeln sind ja schön und gut, allerdings frage ich mich, warum die Mindestfahrzeit bei einer Rennunterbrechung von 9,5 Stunden nicht angepasst wird. Vielleicht ein Punkt, den man für das nächste Jahr mal ändern könnte.
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