Gerade werden die Weichen für die Zukunft des Motorsports gestellt. Nicht nur das Reglement für die Hypercars in der WEC wurde veröffentlicht, sonder auch für die kommende Generation der World Rally Cars gibt es momentan interessante Neuigkeiten.
Die aktuelle Generation der WRC – die bisher die schnellste aller Zeiten sein dürfte – gibt es seit 2017. Die Autos leisten um die 380 PS (1.6 Liter Turbomotor) und entwickeln Dank aerodynamischer Freiheiten jede Menge Anpressdruck.
Hybridantrieb kommt endgültig
Hybridsysteme waren bereits länger im Gespräch und auf Basis des Citroën C4 WRC entstand sogar 2009 (also vor Jahren 10!) schon mal ein passendes Concept Car mit 2.0 Liter Turbomotor und Elektro-Boost.
Nun hat die FIA die Regeln für die Zukunft bestimmt und verkündet, dass Hybridsysteme ab 2022 endgültig Einzug in eine neue Generation WRC halten werden.
Es ist angedacht, dass Abschnitte in Ortschaften während der Verbindungsetappen rein elektrisch absolviert werden. Auf den Wertungsprüfungen soll der Hybridantrieb zusätzlichen Boost liefern.
Der Hybridantrieb soll zunächst mit Einheitsbauteilen umgesetzt werden. Ab 2024 sollen die Hersteller allerdings mehr Freiheiten bekommen. Genauere Details zu der Motorenformel wurden noch nicht veröffentlicht.
Ich sehe diese Änderung übrigens keineswegs kritisch, sondern freue mich als Hybridfahrer schon auf die interessanten neuen Fahrzeuge. Sofern noch ein Verbrenner an Bord ist, kann sich auch niemand über den fehlenden Sound beschweren. Allerdings hoffe ich, dass Kosten und Gewicht der Systeme nicht ausufern.
Mehr Freiheiten beim Karosseriedesign
Neben dieser technischen Marschrichtung hat die FIA außerdem Details zur Basis der neuen World Rally Cars genannt. Die Karosserie der Fahrzeuge sollen an sich auf dem Serienmodell basieren. Allerdings soll es auch möglich sein ein Serienmodell innerhalb gewisser Grenzen zu skalieren, um die Abmaße der Fahrzeuge an die Größe der Konkurrenz anzupassen.
Zudem sollen sogar Prototypen mit Rohrrahmenkonstruktion erlaubt sein, die trotzdem Designelemente des Serienmodells tragen.
„Manufacturers will be allowed to use a production bodyshell or a prototype tubular structure to current WRC size guidelines, while the FIA is set to define carry-over elements from production vehicles for key visual elements.“ – fia.com
Ich verstehe das einerseits so, dass beispielsweise Subaru wieder einen Impreza WRC bauen könnte, der nicht unwesentlich länger ist als beispielsweise ein Fiesta WRC. Allerdings hört sich das auch irgendwie stark danach an, dass dann dieser Prototypen ziemlich extreme Fahrzeuge entstehen könnten. Ich bin gespannt.
Das neue WRC-Reglement ist wieder für einen Zyklus von fünf Jahren geplant.