Erst kürzlich hatte ich hier über die möglichen Entwicklungen im Fahrer- und Team-Karussell der Rallye-Weltmeisterschaft geschrieben und einen Ausstieg von Citroën thematisiert. Zwischenzeitlich hatte Citroën noch bestätigt, dass die zwei C3 WRC auch nächstes Jahr zwei der Rallye-WM sein würden.
Heute hat sich das Blatt allerdings gewendet. Sébastien Ogier, der bereits mit Volkswagen und dem unterlegenen Ford Weltmeister wurde, wird vermutlich am Montag als neuer Fahrer bei Toyota vorgestellt. Dort wird er den aktuellen Weltmeister Ott Tänak ersetzen, der zu Hyundai wechselt.
Ohne Nummer 1 sind wir raus
Citroën hat sich den Wechsel ihres Zugpferdes als Anlass genommen nun doch mit sofortiger Wirkung sein Rallye-Engagement zu beenden. Mit folgender Formulierung vor allem ein Schlag ins Gesicht von Esapekka Lappi, der so für 2020 ohne Cockpit da steht.
Dass bei Citroën nicht alles glatt läuft war schon länger bekannt. Keiner der Werksfahrer war bisher so richtig mit dem Citroën C3 WRC klar gekommen. Angefangen von Kris Meeke, über Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb bis hin zu Sébastien Ogier bemängelten sie alle das Fahrverhalten, welches teilweise unberechenbar sein soll. Auch die Zuverlässigkeit war nicht das gelbe vom Ei, wie sich zuletzt bei der Rallye Spanien wieder gezeigt hatte.
Weder Loeb als Gaststarter und Edel-Entwicklungsfahrer, noch Ogier, der Anfang des Jahres zu Citroën zurück gekehrt war, konnten mit dem World Rallye Car der Generation 2017 an die alten Erfolge aus Zeiten von Xsara WRC, C4 WRC und DS3 WRC anknüpfen. Man bekam von außerhalb oft den Eindruck, dass Citroën die Wünsche der Fahrer nicht ganz umsetzen konnte oder wollte.
Loeb war im letzten Winter überraschend zu Hyundai gewechselt und Kris Meeke hatte die Franzosen in Richtung Toyota verlassen. Nun hat selbst Ogier das sinkende Schiff verlassen. 2020 wird vermutlich seine letzte als aktiver Fahrer sein.
Ogier lässt kein gutes Haar an Citroën
Sébastien Ogier ist übrigens alles andere als amüsiert, dass Citroën ihm die Schuld für den Ausstieg gibt und Lappi und bei allen anderen freien Fahrern das Talent bemängelt.
Als Grund für seinen Weggang von Citroën gibt Ogier zu wenig Tempo bei der Weiterentwicklung des Autos an. Man konnte nach den zwei Siegen zu Saisonbeginn nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten.
Nicht die feine Art
Ob der Weggang von Ogier nun der wahre Grund ist oder ob der PSA-Konzern einfach Geld für das Hypercar von Peugeot braucht, sei mal dahingestellt, aber diese Abgang ist einfach nur unter aller Sau! ( Sorry, musste mal so gesagt werden)
Neues vom Fahrer-Karussell
Folgende Fahrer stehen für 2020 ohne Auto da. Kris Meeke, Jari Matti Latvala, Andreas Mikkelsen, Esapekka Lappi, Mads Östberg, Hayden Paddon. Ford bzw. M Sport könnte also nächstes Jahr mit etwas mehr Anfragen an Kunden-Fiesta rechnen. Mal schauen was der Winter noch bringt.
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