Der Titelkampf in der Rallye-Weltmeisterschaft wurde zwar am Wochenende entschieden, aber spannend bleibt es in der WRC weiterhin. Einerseits ist die Entscheidung um den Titel in der Herstellerwertung noch nicht gefallen und andererseits gibt es noch einige offene Fragen und Gerüchte zu dem Starterfeld 2020.
Wechselt Ott Tänak den Arbeitgeber?
Los ging es damit, dass der frisch gebackene Weltmeister Ott Tänak anscheinend seinen Arbeitgeber Toyota zum Ende des Jahres verlassen soll. Eigentlich heißt es ja immer „never change a winning team“. Es ist eher ungewöhnlich, dass man das Team verlässt, mit dem man gerade den Weltmeistertitel geholt hat und nun offiziell zu den allerbesten Rallyefahrern der Welt zählt.
Zudem dürfte auch Toyota großes Interesse an Tänak haben. Immerhin würde man sich mit Tänak die werbewirksame Startnummer 1 auf den Yaris WRC holen und könnte den Titel mit diesem starken Fahrer eventuell verteidigen. Mit Kris Meeke und Jari-Matti Latvala alleine dürfte das eher schwierig werden. Die beiden liegen in der Punktetabelle momentan nur auf den Rängen 6 und 7.
Laut des allgemeinen Buschfunks steht die Verkündung von Tänaks Arbeitgeber kurz bevor. Er soll in das Team von Hyundai wechseln, wo bereits einer seiner härtesten Konkurrenten im Titelkampf unter Vertrag steht: Thierry Neuville.
Da Tänaks noch-Teamchef Tommi Mäkinen sich laut des Rallye-Magazins bereits zum Thema geäußert hat, scheint zumindest fest zu stehen, dass Ott Tänak nicht bei Toyota bleibt. Grund sollen offenbar „atmosphärische Störungen“ zwischen Tänak und Mäkinens Lebensgefährtin sein, die eine wichtige Rolle im Team spielt. Auch die teilweise mangelnde Zuverlässigkeit des Yaris WRC, die Tänak 2018 vielleicht schon den Titel gekostet hat, soll mit schuld sein.
Hyundai hätte mit Neuville und Tänak dann zwei Fahrer, die endlich den Fahrertitel zum Team holen könnten. Zudem steht unter anderem noch Sebastien Loeb unter Vertrag.
Wohin geht die Reise von Ogier und Citroen?
Ein weiterer Paukenschlag hat sich in den letzten Tagen angekündigt. Anfang des Jahres war Sebastien Ogier zusammen mit der Startnummer 1, die er sich im Ford verdient hatte, wieder zu Citroen gewechselt. Die Franzosen hatten große Hoffnung, dass der Serienweltmeister den bockigen und problematischen C3 WRC in die richtige Richtung entwickeln kann.
Anfang des Jahres sah es auch noch relativ vielversprechend aus, aber insgesamt konnte Ogier nur drei Siege einfahren und wurde häufig durch technische Defekte eingebremst. In Deutschland bezeichnete er das Auto sogar als „unfahrbar“. Nicht gerade das, was wir von einem Sebastien Ogier gewöhnt sind.
Und sein wir mal ehrlich: Ohne den starken Franzosen würde es bei Citroen noch viel schlechter Aussehen. Sein Teamkollege Lappi ist momentan nur auf WM-Rang 10 gelistet.
[aawp bestseller=“WRC“ items=“2″ grid=“2″ template =“list“ select=“1-2″ /]Dem ganzen Schlamassel die Krone aufgesetzt wurde kürzlich durch einen Tweet von Ogiers Frau Andrea Kaiser. Diese beschwerte sich mit dem Hashtag #shitroen in der Öffentlichkeit, dass die Titelhoffnungen ihres Mannes gerade wegen einer defekten Hydraulikpumpe zunichte gemacht wurde.
Ogier wollte laut eigenen Aussagen seine Karriere eigentlich nach der Saison 2020 mit Citroen beenden, allerdings könnte das trotz seines bestehenden Vertrags doch noch ganz anders kommen. Im Rahmen der Rallye Spanien gab es offenbar ein Treffen der Führungsriege von Citroen, in der die Zukunft des Teams besprochen wurde.
So langsam scheint die Zeit von Citroen in der Rallye-WM abzulaufen. Für einen Ausstieg zum Ende der Saison spricht leider auch, dass Citroen eigentlich ein großes Aero-Update für den C3 WRC entwickelt hat, welches auf den schnellen Prüfungen in Spanien sicherlich einen großen Schritt nach vorne bedeutet hätte. Allerdings kam dieses bisher nicht zum Einsatz und ich wage zu bezweifeln, dass man die Teile für den letzten Lauf in Australien noch für beide Autos fertigt.
Sollte Citroen also Ende des Jahres aufhören, gibt es für Ogier zwei Optionen. Entweder er hört schon zum Ende der Saison auf oder Toyotas Teamchef Tommi Mäkinen schafft es den Franzosen für sich zu gewinnen, um die Lücke aufzufüllen, die Tänak hinterlässt. Es gibt sogar schon Gerüchte, dass Sébastien Ogier schon nächste Woche in einem Toyota Yaris sitzen könnte, um zu testen.
Wir dürfen gespannt bleiben, wo die Reise hin führt.
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