Die GT1-Ära
Als Nachfolger der Gruppe C wurde 1995 die Gruppe GT1 ins Leben gerufen, die von nun an die schnellsten Autos in Le Mans stellten.
1995 – Nicht kompromisslos genug
1995 erfolgte der Angriff in der GT1-Kategorie: SARD und Nisso Trust Racing setzten je eine Supra GT LM ein. Unter der Haube befand sich allerdings nicht der berühmte 2JZ-Turbomotor mit sechs Zylindern, sondern der 2.1 Liter Vierzylinder, den Toyota bereits in seinen Gruppe C-Prototypen eingesetzt hatte. In der Supra leistete er ca. 650 PS.
Während die Nisso-Supra ausfiel, kam die SARD-Supra nach einem Getriebewechsel und Problemen mit dem Unterboden und einem defekten Kühler auf Rang 14 ins Ziel.
Ein beachtliches Ergebnis, wenn man bedenkt, wie viele Probleme die Supra hatte.
1996 – Ausgefallen
Im Folgejahr trat Toyota mit einer stark überarbeiteten Supra an. Man hatte erkannt, dass die kompromissloser konstruierten McLaren F1 und Mercedes CLK GTR sonst zu überlegen wären.
Die Kotflügel wurden verbreitert, größere Flügel angebracht und die Kühlung verbessert. Doch Probleme mit Kühlung und Bremsen warfen diese erneut weit zurück bis sie schließlich ausfiel.
Auch der SARD MC8-R (ein umgebauter Toyota MR2 mit V8 im Heck) kam nur als Vorletzter ins Ziel.
1998 – Kein Getriebeöl, kein Sieg
Toyota hatte aus den Vorjahren gelernt und in 1997 einen reinrassigen GT1 entwickelt. Der erste Einsatz des Toyota GT-One TS020 erfolgte bei Le Mans 1998. Da Toyota die Möglichkeiten des GT1-Reglements voll ausgenutzt hatte (es war nur ein Straßenzugelassenes Modell notwendig) galt das Toyota Team Europe mit seinen Boliden als Favorit. Als Antrieb der 920 Kilogram schweren Mittelmotor-Sportwagen kam ein V8-Biturbo mit offiziell 630 PS zum Einsatz.
Mit dem Sieg vor Augen fiel der Führende GT-One (Thierry Boutsen, Ralf Kelleners, Geoff Lees) mit einem Getriebeschaden durch Ölverlust kurz vor Ende des Rennens aus. Der Sieg ging an Porsche mit dem 911 GT1.
Der Zweite GT-One mit rein japanischer Besatzung (Ukyō Katayama, Toshio Suzuki, Keiichi Tsuchiya) kam auf Rang 9 ins Ziel.
Immerhin gelang Martin Brundle im Toyota mit 3:41,809 min (Schnitt: 220,812 km/h) die schnellste Rennrunde.
[aawp box=“B000FG4CVC“]1999 – Rang 2 (mal wieder)
Auch 1999 gelang kein Sieg an der Sarthe. Nachdem Allan McNish, Thierry Boutsen und Ralf Kelleners in Führung liegend von einem Konkurrenten ins Aus geschossen worden waren, verhinderte ein Reifenschaden am Auto von Ukyo Katayama, Toshio Suzuki und Keiichi Tsuchiya auch den Erfolg des Schwesterautos. Der verbliebene Toyota GT-One erreichte immerhin auf Rang 2 das Ziel.
Nachdem 1999 wieder kein Erfolg gefeiert werden konnte, zog sich Toyota für lange Zeit aus der Welt der internationalen Langstreckenrennen zurück. Das Comeback in der Klasse der LMP1 wurde erst in 2011 verkündet.
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