Gerhard Berger und die DTM reichen laut Motorsport-Total.com bei der FIA ein neues technisches Reglement für 2021 ein. Titel: GT-Plus
Es ist Mitte August und die Zukunft der DTM ist nach dem Ausstieg von Audi immer noch ziemlich offen. Gerhard Berger und die Macher der DTM stehen vor der großen Aufgabe die Serie trotz Coronakrise zu retten. Mit aktuell nur einem Hersteller an Bord und dem Class One Reglement allerdings nicht viel zu holen.
Häufig wurde bereits diskutiert und gemunkelt, ob man nicht einfach mit GT3-Fahrzeugen weiter macht, da diesen relativ kostengünstig von vielen Herstellern zu haben sind. Allerdings gibt es mit der ADAC GT Masters in Deutschland schon eine sehr gute GT3-Rennserie. Würde die DTM auch auf GT3-Fahrzeuge setzen, könnten am Ende sogar beide Serien daran kaputt gehen, weil sie sich gegenseitig die Teilnehmer und Sponsoren wegnehmen.
Wie auch immer es weiter geht – bis Ende August muss die DTM sich ihr technisches Reglement für das kommende Jahr von der FIA genehmigen lassen. Und genau das scheint Berger aktuell zu planen.
„GT-Plus“ – Die Lösung für die Zukunft der DTM?!
Neben einem Entwurf für die Fortsetzung mit Class One Fahrzeugen (Mangels Interesse der Hersteller eigentlich unmöglich) soll die DTM aber auch einen Plan B haben: GT-Plus heißt das Reglement, was die Rennserie retten soll.
Die Basis für GT-Plus Fahrzeuge in der DTM sollen GT3-Fahrzeuge bieten. Diese sollen allerdings mit größeren Luftmengenbegrenzern (Air Restrictor) als in den regulären GT3-Rennserien auf über 600 PS Leistung kommen. Ein Plus von mehr als 100 PS je nach Fahrzeug.
Kleiner Vorgeschmack gefällig? Gerade bei den GT3-Fahrzeugen mit Turbomotoren würde zumindest theoretisch noch deutlich mehr gehen: Der Bentley Continental GT3 von FASTR leistet 800 PS. Hier mal ein kurzer Eindruck davon:
Eine Balance of Performance wird es hier allerdings auch geben, um die verschiedenen Fahrzeugkonzepte auf ein Level zu bringen. Zudem soll es auch ein Push-to-pass-System geben, welches kurzzeitig die Motorleistung anhebt und das Überholen erleichtern soll. DRS wird es dagegen nicht geben, da die Aerodynamik-Konzepte von Audi R8 LMS GT3, Porsche 911 GT3 R, Mercedes AMG GT3 und Co zu unterschiedlich ist.
Laut Bergers Aussage auf Motorsport-Total.com soll das Rennformat mit Sprintrennen und zahlreichen Profi-Rennfahrern beibehalten werden. Allerdings dürfte das Konzept GT-Plus in der DTM dann auch für Kundenteams bezahlbar sein und dadurch das Engagement reiner Werksteams weniger werden. In der Vergangenheit hatte es nämlich nur geschadet, wenn die Hersteller selbst zu viel Mitspracherecht hatten. Rowe Racing hatte bereits Interesse an einer DTM mit GT3-Fahrzeugen gezeigt.
Trotz neuem Konzept ist die Zukunft offen
Obwohl sich ein GT-Plus Reglement erstmal ganz solide anhört, müssen Teams und Hersteller mitspielen. Deswegen will Berger noch keine Aussage dazu treffen, ob es 2021 mit de DTM weiter geht. Audi scheint der Sache schon mal recht positiv gegenüber zu stehen.