Samstag: Endlich Motorsport
Am nächsten morgen gegen 8:30 Uhr sind wir dann wieder Richtung Hockenheimring aufgebrochen. Irgendwie war die Nacht viel zu kurz gewesen, was eventuell mit den vielen Studentenkneipen zusammenhängen könnte…
Auf dem Weg zur Strecke gab es auf den Zufahrtsstraßen etwas Stau, aber es war zum Glück alles noch erträglich und weniger schlimm als erwartet.
Nach 20 min Fußweg vom Parkplatz zur Strecke schauten wir uns kurz die Fanmeile hinter der Haupttribüne an und liefen dann in Richtung unserer Plätze auf der Nordtribüne (A). Auf dem Weg dort hin entdeckten wir noch das ein oder andere Schmuckstück. Zum Beispiel diesen Ferrari 488 Speciale zusammen mit einem Porsche 991 GT3 RS. Die zwei waren quasi wie von uns bestellt dort abgestellt worden. Felix ist nämlich Ferrari Fan und mich hat der GT3 RS ziemlich in seinen Bann gezogen.
Qualifying der Boss GP
Als erstes stand direkt das Qualifying der Boss GP an. Das ist eine Rennserie, bei der alle möglichen Formelautos mit Gentlemen Drivers startberechtigt sind. Dort sieht man neben diversen GP2 oder Formula Nissan auch einen Super Aguri, einen alten Benetton und einen Toro Rosso STR1 aus 2006.
Mit anderen Worten: In der Boss GP bekommt man den wunderbar kreischenden Saugersound, den viele (uns eingeschlossen) in der aktuellen Formel 1 vermissen. Da war Instant-Gänsehaut bei jeder Durchfahrt der Boliden garantiert!
FP3 der Formel 1
Das dritte freie Training der Formel 1 hatten wir heiß herbeigesehnt, allerdings bekamen wir in den ersten 50 Minuten der einstündigen Session kaum ein Auto zu sehen. Das lag wahrscheinlich daran, dass es in Strömen regnete und die Fahrer jeweils nur drei Sätze Regenreifen für das komplette Wochenende bekommen. Da wollte man wahrscheinlich die Reifen für Qualifying und Rennen aufsparen. Vielleicht sollten die Regelmacher diesbezüglich nochmal Umdenken.
Beeindruckt von der hohen Kurvengeschwindigkeit waren wir allerdings auch schon während der verregneten Session. Die Autos sind außerdem live lauter als erwartet, aber nicht so, dass es einen komplett vom Hocker haut.
Qualifying der Formel 1
Das spätere Qualifying fand dann bei trockenen Bedingungen statt und wir bekamen mehr Action zu sehen. Vor allem der Funkenflug und die Geschwindigkeit in Kurve eins waren beeindruckend.
Ein denkwürdiger Moment fand bereits in Q1 statt, als ich noch dachte „Wow da war der Hamilton aber gerade richtig weit draußen“. Der Brite hatte sich nämlich beim harten Ritt über die Randsteine die Hydraulik seines Mercedes AMG beschädigt und versuchte anschließend noch vergeblich das Auto in Richtung Box zu schieben. Während wir unsere Schadenfreude über Hamiltons technischen Defekt noch recht gut verbergen konnten, sah man den beiden französischen Fans neben uns ganz deutlich an, wie sehr sie mit ihrem Idol mitfieberten und -litten.
Besonders spannend wurde es für uns nochmal, als sich Sebastian Vettel kurz vor Ende der Session noch die Pole-Position sicherte. Die Stimmung auf den großen Tribünen war entsprechend schon ziemlich ausgelassen. Das hatten wir so emotional ehrlich gesagt gar nicht erwartet!
Rennen 1 der Boss GP
Am späteren Abend stand dann das erste Rennen der Boss GP an. Ein Ohrenschmaus, den sich die meisten Fans unverständlicherweise entgehen ließen. Wir haben zum Glück bis zum Schluss ausgeharrt und die leeren Tribünen genutzt um das Geschehen auch mal aus einem anderen Blickwinkel zu verfolgen.
Was für ein Ohrenschmaus dieser Start live war, könnt ich euch kaum vorstellen. Leider wurde das Rennen schon ein paar Runden vor Schluss hinter dem Safetycar abgebrochen, nachdem zwei Teilnehmer miteinander kollidiert waren. Zum Glück sind aber alle Beteiligten unbeschadet davon gekommen.
Abends in Heidelberg
Social Media macht’s möglich: Zusammen mit Tobi und Conny von Molitor Racing, die wir per Instagram Story kennen gelernt haben, sind wir abends nochmal durch Heidelberg gezogen und haben uns gegenseitig allerhand interessante Motorsport-Geschichten erzählt. Alleine die Erzählungen zum Team an sich war allerdings schon ziemlich interessant. Man kann sich kaum vorstellen, wie viel Aufwand so ein GT-Masters Programm neben der Teilnahme am Porsche Supercup ist.