Den französischen LKW-Hersteller Gaussin kannte ich bisher noch nicht und so wird es sicherlich auch vielen von euch gehen. Mit der Dakar Rallye 2022 dürfte sich das allerdings ändern. Gaussin bringt mit dem H2 Racing Truck nämlich den stärksten Racetruck Wasserstoff-Racetruck an den Start, der je gebaut wurde.
Mit der Teilnahme an der härtesten Rallye der Welt, will Gaussin einerseits wertvolle Daten für später geplante Serientrucks mit Wasserstoff-Brennstoffzelle sammeln und gleichzeitig beweisen, wie es bei diesem Antriebskonzept um die Zuverlässigkeit steht.
Das Äußere wurde zusammen mit der bekannten Designschmiede Pininfarina gestaltet. Welche Technik sich unter dem Kleid versteckt, erfahrt ihr nach dem Video.
816 PS im Racetruck – Offroad
Im LKW befindet sich ein Hochdrucktank, der bis zu 80 Kilogramm Wasserstoff speichert. Diese Menge soll für 250 Kilometer unter den härtesten Dakar-Bedingungen ausreichen. Bei späteren Serienmodellen soll die Reichweite bis zu 800 Kilogramm betragen. Zum Vergleich: Ein Toyota Mirai kommt mit 5,6 Kilogramm Wasserstoff bis zu 550 Kilometer weit.
Zurück zum Gaussin H2 Racing Truck: Der Wasserstoff wird in einer Brennstoffzelle mit 380 kW Leistung in elektrischen Strom umgewandelt und in einer Batterie mit einer Kapazität von 82 kWh zwischengespeichert. Die Batterie wiederum speist zwei Elektromotoren mit je 300 kW, die für Vortrieb an Vorder- und Hinterachse sorgen.
Zwei mal 300 kW ergeben 816 PS Systemleistung, was an sich schon sehr beeindruckend ist. Für einen relativ schweren Racetruck bei der Rallye Dakar dürfte allerdings das bärenstarke Drehmoment der Elektromotoren noch mehr von Vorteil sein. Zudem kann man damit die Kraft besser auf die zwei Achsen verteilen und das Ansprechverhalten den Straßenverhältnissen anpassen.
Die Höchstgeschwindigkeit ist bei der Rallye Dakar für alle LKW auf 140 km/h begrenzt.
Über Einsatzteam, Fahrer und Copiloten sowie Tests im Vorfeld der Dakar (02. bis 14. Januar 2022) ist noch nichts bekannt.
Ich bin gespannt, wie sich das neue Konzept im Vergleich zu den alteingesessenen Antriebskonzepten schlägt. Fest steht jetzt schon: Mal eben mit dem Kanister etwas Wasserstoff in den Tank zu schütten wird bei diesem Fahrzeug nicht möglich sein.
Titelfoto: Gaussin