Und in der IMSA war seinerzeit in den 1980er Jahren richtig brutaler Breitbau angesagt. Wer also denkt, dass die Exemplare von Kremer Racing schon extrem ausgesehen haben, der hat dieses gute Stück namens ‘Porsche 935 JLP-4’ noch nicht gesehen.
Auf Basis des K3 wurde ein Aluminium-Monocoque gebaut, welches zusammen mit dem hinteren Hilfsrahmen das Skelett des Porsche 935 JLP-4 bildete. Eine nochmals verbreiterte Karosserie aus Glasfaser wurde darüber gestülpt und ein neuer, größerer Heckflügel montiert. Dank diesem und der neuen Tunnel-Konstruktion wurde der Porsche 935 JLP-4 so mächtig auf die Straße gepresst. Das Modell ist übrigens der einzige 935er, der mit Hilfe des Ground Effects am Asphalt klebte.
Direkt unter dem Flügel befindet sich der Ladeluftkühler, der die zwei KKK-Lader mit kühler Frischluft versorgt. Der 6-Zylinder Boxermotor mit 3,2 Litern Hubraum ist Dank des riesigen Diffusor-Mittelteils sehr gut zu sehen.
So steht der Boxermotor zwar mitten im Wind, aber bei einem luftgekühlten Aggregat ist das ja auch garnicht so verkehrt. Der Sound ist selbstverständlich auch komplett ungefiltert:
In Auftrag gegeben wurde das Einzelstück von John Paul Sr., der seinem Sohn von Fabcar Engineering “den schnellsten Porsche 935” bauen lies. Dieses leistet bei 1,4 Bar Ladedruck 840 PS, die über das kopfüber montierte 4-Gang Getriebe an die Hinterräder übertragen werden, wie es auch im 935/78 “Moby Dick” der Fall war. Das Gesamtgewicht beträgt gerade einmal 970 kg.
Die ca. 750.000 US-Dollar von Herrn Paul waren gut investiert, denn am Ende der Saison gewann John Paul jr. den Meistertitel gegen zahlreiche GTP-Autos, die eigentlich hätten überlegen sein müssen.
– Titelfoto: Screenshot Youtube/NM2255