Seite 1: Antriebsstrang
Seite 2: Karosserie & Aerodynamik
Seite 3: Cockpit, Materialien
Karosserie & Aerodynamik
Die Vollcarbon-Karosserie des Speedtail wurde konsequent auf aerodynamische Effizienz ausgelegt. Das Fahrzeug, welches von oben gesehen eine aerodynamisch günstige Tropfenform hat, ist vor allem durch das lange Heck insgesamt 5.137 Millimeter lang. Das Heck besteht aus nur einem einzigen Carbon-Element. Dadurch können Verwirbelungen durch Spalte am Übergang verschiedener Bauteile vermieden werden.
Dafür ist der Speedtail allerdings auch schmaler als McLaren P1 oder Senna.
Zahlreiche Detaillösungen, welche auf den ersten Blick vielleicht gar nicht auffallen, erhöhen die Effizienz der Aerodynamik. Hier ein paar Beispiele:
An den vorderen Felgen wurden Abdeckungen aus Carbon montiert (man könnte auch Radkappen sagen), welche sich nicht mit den Rädern mit drehen und die Entstehung von Turbolenzen verhindern. Vor ein paar Jahren gab es solche Abdeckungen bereits in der Formel 1.
Die Größe der vertikalen Lufteinlässen an den LED Scheinwerfern wurde akribisch genau dimensioniert, um nicht zu viel Luftwiderstand zu erzeugen aber gleichzeitig noch genug Massefluss zu den LTRs (Low Temperature Radiators) sicher zu stellen.
Auf der vorderen Haube befinden sich zudem zwei Lufteinlässe, welche einen Teil des Luftstroms an den Radkästen vorbei zu den Luftauslässen der Türen leiten, wo sie den seitlichen Luftstrom beruhigen sollen.
Durch diese Luftauslässe entweicht außerdem die erhitze Luft aus den Radkästen. Durch optimierte Strömungsführung sollen die Turbolenzen, von Rad und Felgen verursacht, sanft an den seitlichen Luftstrom angeglichen werden.
Der Lufteinlass für den Verbrennungsmotor wurde so in das Dach integriert, dass er den Luftstrom möglichst wenig stört. Gleichzeitig ist er im Seitenprofil des Fahrzeugs nicht sichtbar. Weitere Kühlluft wird durch Lufteinlässe hinter der Glaskanzel des Cockpits dem Antriebsstrang zugeführt. Mittig davon befindet sich die längliche dritte Rückleuchte.
Statt Rückspiegeln kommen zwei seitlich angebrachte Digitalkameras zum Einsatz, welche deutlich weniger Angriffsfläche bieten, als herkömmliche Spiegel.
Die Lufteinlässe für die HRTs (High Temperature Radiators) befinden sich wie auch beim 720S in den doppelwandigen Türen, was eine besonders günstige Anströmung ermöglicht. Von der Seite sind diese kaum sichtbar.
Hinter den Hinterrädern befinden sich analog zu den Vorderrädern Luftauslässe, die die „Dirty Air“ möglichst gleichförmig in den Luftstrom hinter dem Fahrzeug leiten.
Der lange und weit hochgezogene Diffusor generiert genügend Abtrieb um den Speedtail auch bei über 400 km/h noch an die Straße zu pressen. Gleichzeitig wurde auch hier die Strömungsführung so optimiert, dass hinter dem stromlinienförmigen Heck optimaler Druck herrscht um den Luftwiderstand zu senken. Ziel ist es die Luftströme vom Unterboden und Fahrzeugoberseite optimal zusammen zu führen.
Velocity-Modus
Um die Höchstgeschwindigkeit von 403 km/h zu erreichen wird der sogenannte Velocity-Modus aktiviert. Um den Luftwiderstand nochmals zu senken, werden die Rückfahrkameras eingefahren und das Fahrzeug um 35 mm abgesenkt. Somit befindet sich der höchste Punkt des McLaren Speedtail gerade einmal 1120 mm über der Fahrbahn.
Außerdem wird der Winkel der hinteren Querruder angepasst. Am Heck des Speedtail befinden sich nämlich zwei hydraulisch angesteuerte Elemente, welche zur Anpassung der Luftführung ausgefahren werden können. Dadurch, dass diese aus biegsamen Carbon bestehen und fließen in die Karosserie übergehen, wird der Luftfluss von der Karosserie abgelenkt, ohne das die Strömung abreißt oder Wirbel entstehen.
Somit steht den 403 km/h nichts mehr im Wege.