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Cockpit
Die ‚Monocage‘ genannte Carbonkonstruktion umschließt Fahrer und die zwei Mitfahrer ebenfalls in einer aerodynamisch günstigen Tropfenform. Auch hier stand die Aerodynamik an erster Stelle.
Die Anordung der Sitze entspricht der des McLaren F1: Während der Fahrer mittig sitzt und so optimale Sicht auf die Straße. Die zwei Mitfahrer sitzen leicht nach hinten versetzt daneben.
Am Dach sind diverse Knöpfe zum Starten des Wagens und Steuerung der Fensterheber sowie des Getriebes angebracht. Die Bilder der seitlichen Rückfahrkameras werden in zwei Displays an der A-Säule angezeigt.
Seitlich vom Lenkrad befinden sich Touchscreens, die fast alle mechanischen Taster im Fahrzeug überflüssig machen.
Materialien
Im McLaren Speedtail kommen allerhand interessante Werkstoffe zum Einsatz. Neben teuren, aber bekannten Materialien wie Keramik (Bremse) oder Carbon (Karosserie) kommen auch Kombinationen dieser vor.
So wurde ein neuer Webprozess für Carbonfasern entwickelt, welcher leichtere und steifere Bauteile ermöglicht. Statt aus 3000 Fasern (3K) besteht ein Faden nur noch aus 1000 Fasern (1K).
Durch Aufschmelzen einer dünnen Titanschicht entsteht zudem ein chromatisch schimmerndes Finish, welches die Steifigkeit des Carbons im Gegensatz zu anderen Färbeprozessen nicht vermindert. McLaren nennt es Titan Deposition Carbon Fibre. Da das Titan eloxiert werden kann, können verschiedenste Farben, Muster und Schriftzüge auf dem Carbon abgebildet werden. Frontsplitter, der Diffusor und die Seitenschweller sind aus dem 1K Titan Deposition Carbon Fibre gefertigt.
Zusammen mit dem Uhrmacher Richard Mille wurde das Thin-Ply Technology Carbon Fibre (TPT) entwickelt. Aus unzähligen dünnen Carbonschichten entsteht eine Struktur, die an der Oberfläche gemahlen wird und im Finish aussieht wie fließendes Wasser. Dieses Material wird unter anderem an den Bedienelementen am Dachhimmel und den Schaltwippen verwendet.
Das Leder mit dem die Sitze und große Teile des Cockpits bezogen werden, ist besonders widerstandsfähig und gleichzeitig besonders weich. So kann sogar der Boden des Speedtails mit diesem Leder ausgekleidet werden. Durch historisch dokumentierte Züchtungen aus Skandinavien wird die besondere Güte des Leders sicher gestellt. Beim Fertigungsprozess wird zudem Luft in das Leder eingebracht, wodurch die Dichte und das Gewicht des Leders sinken.
Technisch interessant wird es sogar bei den Scheiben. Das Glas welches in dem oberen Teil der Türen sowie dem Dach verwendet wird, ist elektrochrom. Das heißt, dass es auf Knopfdruck undurchsichtig werden kann. Auch der obere Teil der Windschutzscheibe, welche fließend in das Dach über geht, ist elektrochrom. So kann auf Sonnenblenden verzichtet werden.