Die Marke Volkswagen richtet ihr Motorsport-Programm neu aus. Ab 2017 konzentriert sich Volkswagen auf neue Technologien sowie den Kundensport. Das Engagement in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft ist nach vier historisch erfolgreichen Jahren, in denen Volkswagen mit dem Polo R WRC die Titel in Fahrer-, Beifahrer- und Hersteller-Wertung in Serie gewann, abgeschlossen.
„Die Marke Volkswagen steht vor gewaltigen Herausforderungen. Mit dem anstehenden Ausbau der Elektrifizierung unserer Fahrzeugpalette müssen wir all unsere Anstrengungen auf wichtige Zukunftstechnologien konzentrieren. In der WRC haben wir unsere sportlichen Ziele weit übertroffen, nun werden wir Volkswagen Motorsport neu ausrichten und auch dort die Fahrzeugtechnik der Zukunft stärker in den Mittelpunkt rücken“, erklärte Entwicklungsvorstand Frank Welsch vor rund 200 Motorsport-Mitarbeitern in Hannover. „Gleichzeitig wird Volkswagen verstärkt im Kundensport Flagge zeigen. Neben dem Golf GTI TCR auf der Rundstrecke und dem Beetle GRC im Rallycross möchten wir auch im Rallye-Bereich Spitzenprodukte für Kunden anbieten und werden einen neuen Polo nach R5-Reglement entwickeln.“
Mit dem Golf GTI TCR bietet Volkswagen Motorsport seit der Saison 2016 ein seriennahes Kundensport-Fahrzeug für ambitionierte Fahrer und Teams an, die sich auf globaler und nationaler Ebene in der stark wachsenden TCR-Tourenwagen-Kategorie engagieren. In den USA setzt Volkswagen of America erfolgreich zwei Beetle in der Global-Rallycross-Serie ein, die von Volkswagen Motorsport in Hannover entwickelt wurden und bereits für die Saison 2017 vorbereitet werden. Scott Speed gewann den Fahrertitel in der populären US-Serie 2015 und 2016, in dieser Saison ging zusätzlich der Hersteller-Titel an Volkswagen. Aufgrund der vorhandenen Erfahrung im Rallycross wird die Marke einen Ausbau dieser Aktivitäten untersuchen. Darüber hinaus wird Volkswagen 2017 mit der Neuentwicklung eines Rallyefahrzeuges der R5-Kategorie auf Basis der nächsten Fahrzeuggeneration des Polo beginnen, um das Auto ab 2018 Kunden zum Kauf anbieten zu können. (Anmerkung der Redaktion: Das dürfte das Aus für den Skoda Fabia R5 sein!)
In dieses neue Fahrzeug wird die gesamte Erfahrung aus dem erfolgreichen WRC-Engagement mit dem Polo einfließen, mit dem die Werksteams Sébastien Ogier/Julien Ingrassia, Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila und Andreas Mikkelsen/Anders Jæger bei 51 Rallyes zu 42 Siegen und 621 Bestzeiten auf den Sonderprüfungen gefahren sind – kein anderes Auto in der Geschichte der Rallye-WM hat eine bessere Erfolgsquote. Am zurückliegenden Wochenende hatte Volkswagen in Großbritannien den vierten Hersteller-Titel* in der Rallye-WM in Folge gewonnen.
„Ich möchte unseren Fahrern und Beifahrern von Herzen für ihre herausragenden Leistungen danken. Sie sind nicht nur überaus schnelle, sondern auch ungemein sympathische Botschafter der Marke Volkswagen. Das ganze Team um Motorsport-Direktor Sven Smeets hat mit dem enormen Engagement eines jeden einzelnen die Basis für diese Erfolge geschaffen. Mit dieser exzellenten Mannschaft möchten wir weiterarbeiten und die Neuausrichtung umsetzen. Genauso werden wir die enge Zusammenarbeit zwischen Serienentwicklung und Motorsport, von der in den zurückliegenden Jahren stets beide Seiten profitiert haben, ausbauen. Für die Volkswagen Motorsport Mitarbeiter besteht eine Beschäftigungsgarantie“, sagte Entwicklungsvorstand Frank Welsch.
Volkswagen Motorsport-Direktor Sven Smeets erklärte: „Natürlich bedauern wir den Abschied aus der WRC sehr – für die Marke Volkswagen war es das bislang erfolgreichste Kapitel ihrer Motorsport-Geschichte. Die Mannschaft hat Großartiges geleistet. Gleichzeitig ist unser Blick nach vorne gerichtet, denn wir sind uns der großen Herausforderungen des gesamten Unternehmens bewusst. Mit unserer Neuausrichtung möchten wir einen Beitrag für den Erfolg der Marke Volkswagen leisten. Von nun an liegt der Fokus auf kommenden Technologien im Motorsport sowie auf unserem Kundensport-Angebot, welches wir noch breiter und attraktiver aufstellen werden.“
* vorbehaltlich der Bestätigung der Ergebnisse durch die FIA
– Text: Volkswagen