Nach 1000 Kilometern im Lexus GS 450h und insgesamt 25 Stunden auf den Beinen mussten wir gestern erstmal ein wenig Schlaf nachholen bevor wir unsere Aufnahmen mit euch teilen konnten. Sascha hat bereits gestern morgen das Highlight-Video (weiter unten eingebettet) für euch auf unserem YouTube-Kanal hochgeladen und jetzt möchte ich unsere Erlebnisse noch in Fotos und Worten mit euch teilen.
Ich war dieses Jahr dran mit fahren und da ich die weiteste Anreise unserer Truppe hatte, bin ich bereits um 2:30 Uhr morgens -„Is schon ne echt unchristliche Uhrzeit Jungs“ – aufgebrochen und habe meine müden Mitfahrer eingesammelt.
Die Vorfreude war angesichts der 30 angekündigten R5-Fahrzeuge, tollen und abwechslungsreichen Wertungsprüfungen und einem hochkarätigen Fahrerfeld besonders groß. Zudem kommt man in Belgien deutlich näher an das Geschehen ran, als es in Deutschland der Fall ist.
Gegen 8 Uhr haben wir mangels Französischkenntnissen mit Händen und Füßen unsere Tickets an der Autobahnabfahrt in Belgien gekauft und haben uns an WP1 eine schöne Ecke zum zuschauen gesucht.
WP1 „Ben-Ahin“
Zum Glück hatte sich dort oben der Nebel bereits verzogen und während die Sonne aufging stärkten wir uns und suchten die perfekte Stelle zum fotografieren und Filmen.
Neben den R5 hat uns der orangene Porsche 911 GT3 der Besatzung John Wartique/Arnaud Lardinois am meisten beeindruckt. Der brutale Boxer-Sound war in der Ferne noch zu hören, obwohl an uns schon die nächsten fünf „Knatterkisten“ vorbei gefahren waren und weckte Erinnerungen an vergangene Zeiten in der DRM. Auch nicht schlecht war der Mini RRC von Gino Kenis/Bjorn Vanoverschelde. Eine schöne Abwechslung.
WP4 „Wanze“
Anschließend haben wir uns auf den Weg zu WP4 gemacht. Da wir noch einige Zeit bis zum Start hatten, haben wir erstmal die Strecke genauer inspiziert und uns ein belgisches Bier gegönnt. Auf die Bratwurst haben wir verzichtet. Sah irgendwie so aus, als ob die Belgier das nicht ganz so gut drauf hätten.
Die schnelle Linkskurve am Bahnübergang hatte es ganz schön in sich. Die Bürgersteige wurden voll in die Ideallinie eingebunden und der ein oder andere fuhr wirklich extrem am Limit.
WP7 „Perwez-Marchin“
Diese Ecke war uns von unserem letzten Ausflug nach Belgien noch in Erinnerung geblieben. Auf dem Weg dort hin hatten wir uns im Schlamm kurz fest gefahren, aber das gehört ja auch ab und an dazu.
Die Autos starteten mit einigen Minuten Verspätung und nach ein paar Fahrzeugen gab es auch schon wieder eine Unterbrechung. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns noch nichts Böses dabei gedacht…
WP9 „Wanze“
Das traurige Ende der diesjährigen Rallye du Condroz kam für uns während der Abenddämmerung. Wir standen schon an unserer Ecke und haben allesamt noch einen Powernap gehalten, als uns die Nachricht erreichte, dass es einen tödlichen Unfall gegeben hätte. Betroffen von dieser Nachricht beschlossen wir dann recht schnell die Heimreise anzutreten. Wir hatten keine Lust noch eine Stunde auf die Fahrzeuge zu warten, die dann im Falle eines Abbruchs der Rallye erst gar nicht mehr bei uns vorbei kommen würden.
Also fuhren wir heim, stoppten unterwegs noch bei Burger King (wo wir dank Zahlendreher sieben Menüs essen mussten) und waren schließlich gegen 23:30 nachts alle wieder zu Hause.
Fest steht nach diesem Tag für uns auf jeden Fall eins: Wir müssen öfters nach Belgien fahren! Tolle Starterfelder mit abwechslungsreichen Wertungsprüfungen, die mehr als nur 90 Grad Abzweige wie in Deutschland enthalten. Zudem muss man als Fan nicht 200 Meter vom Geschehen weg stehen.
Meine Eindrücke in Wort und Bild habt ihr nun schon gesehen. Jetzt lege ich euch noch Saschas hervorragendes Video ans Herz:
Gewonnen hat die Rallye du Condroz dieses Jahr übrigens die Fahrerpaarung Stephane Lefevbre/Xavier Portier (Citroen C3 R5) vor Adrian Fernemont/Samuel Maillen und Cedric Cherain/Filip Cuvelier (beide Skoda Fabia R5). Kris Meeke, der im Skoda Fabia R5 startete, fiel am Samstag bereits mit Motorenproblemen aus.