Aerodynamik
Jetzt geht es um Anpressdruck! In dieser Disziplin unterscheidet sich ein Fahrzeug ganz besonders von den anderen: Der 911 RSR generiert nämlich mit Abstand am meisten Anpressdruck. Dies ist durch die Positionierung des Motors möglich. Dieser ist quasi verkehrt herum montiert. Statt hinter der Hinterachse befindet er sich vor der Hinterachse und erst dahinter ist das Getriebe angeflanscht. Dies verbessert neben dem Schwerpunkt vor allem die Möglichkeiten in Sachen Aerodynamik.
So können die 911 RSR seit dem Modelljahr 2017 mit einem ähnlich großen Diffusor wie die Konkurrenten mit Front oder Mittelmotor fahren und dadurch zusätzlichen Anpressdruck generieren.
Beim 911 RSR ist der Heckflügel außerdem mit sogenannten Schwanenhälsen aufgehangen. Das heißt, dass die Streben, die den Flügel in Position halten, an der Oberseite befestigt sind, was die aerodynamische Effizienz der Unterseite erhöht.
911 GT3 RS, GT3 Cup und GT3 R haben allerdings auch jeweils ziemlich ausladende Heckflügel und kleinere Diffusoren, deren Effekt auch nicht zu vernachlässigen ist. Beim 911 GT3 R und 911 RSR ist der Kühler außerdem mittig im Bug platziert und die Luft wird durch die Fronthaube abgeleitet, was aerodynamisch effizienter ist, als die seitliche Anordnung der Kühler.
Ein weiterer, wichtiger Unterschied: Während die Frischluft beim Straßenmodell, beim GT3 R und beim RSR durch Lufteinlässe vor den Hinterrädern zum Motor gelangt, sind diese GT3 Cup verschlossen bzw. nicht vorhanden und die Luft wird über eine Hutze auf dem Heckdeckel zum Motor geleitet.
Bei 911 GT3 RS und GT3 R befinden sich außerdem große Luftauslässe hinter den Vorderrädern um Luft aus dem Radkasten zu leiten und den Auftrieb zu minimieren.