Karamanga, den ihr schon von ein paar anderen Beiträgen kennen dürftet, hatte seit Beginn des neuen Jahres eine neue Location für seine Porsche gefunden und so kam es, dass wir die drei Schätzchen heute – nachdem aus der Unwetterwarnung inklusive Schneesturm doch nichts geworden war – spontan einmal quer durch Bad Hersfeld bewegt haben, um sie in ihr neues Winterquatier zu bringen.
Doch zuerst mussten wir die drei erstmal wecken. Also die schicken Stoffhauben runter und Ladegeräte abstecken. Wisst ihr eigentlich wie cool ist es einen Porsche auszupacken? ?
Porsche 993 Carrera 4
Da ich den Porsche 991 GT3 RS schon mal bewegt hatte (im Straßenverkehr und am Bilster Berg), ist Karamanga heute mit dem 991 vorweg gefahren und ich durfte zuerst den gelben Porsche 993 Carrera 4 bewegen. Erster Eindruck: „Wie hat Walter Röhrl eigentlich in solche Autos gepasst?“
Mit Knien am Lenkrad ging es los. Es war dann nur eine kurze Strecke im Stadtverkehr, aber einen ersten Eindruck vom luftgekühlten Oldie habe ich trotzdem bekommen. Der Zuffenhausener, der übrigens im Sommer erst restauriert worden ist, hat mehr mit dem 991 GT3 RS gemeinsam als man vielleicht denken mag. Denn neben Radio und elektrischen Fensterhebern verfügen beide auch über Hinterachslenkung. Deshalb konnte ich dann sogar in der neuen Halle in 23 Zügen wenden.
Nein Spaß, so viele waren es nicht, aber die ungewohnt aktive Hinterachse verleiht dem Fahrzeug ein gewisses Maß an Agilität, was nicht nur beim sportlichen Fahren, sondern auch beim Rangieren ganz brauchbar ist.
Mr. Purple konnte dank Liftsystem an der Vorderachse ohne größere Probleme in die Halle gelangen. Wer schon mal ein recht tiefes Fahrzeug mit langen Überhängen gefahren ist, weiß wie schnell ein kleiner Anstieg zum Hindernis werden kann.
Porsche 997 GT3 RS „Kermit“
Danach sind wir noch einmal zurück gefahren, um den grünen 997 GT3 RS abzuholen. Eine gute Gelegenheit mal ein paar Fragen zu stellen.
Zum Beispiel welcher Karamangas Favorit ist. Ohne zu lange überlegen sagt er mir, dass zwar jeder der drei seinen eigenen Charme hat, aber er den Grünen am liebsten hat. Warum? Obwohl der 991 GT3 RS ohne Frage noch mehr Performance als die anderen abliefern kann und einen trotzdem ganz entspannt über längere Strecken bringt, bereitet Kermit ihm die größte Freude. Außerdem ist er mit diesem Porsche die meisten Kilometer gefahren und kennt seine Eigenheiten wahrscheinlich am besten.
Ich hatte ja ehrlich gesagt auf mehr Platz gehofft, aber dank Schalensitz war es für mich mit meinen 2,00 Metern wieder recht eng. Immerhin konnte ich bei Kermit das Lenkrad drehen, ohne dass die Knie den Lenkwinkel beschränken.
Karamanga gab mir dann noch „Pass auf! Der verzeiht keine Fehler.“ mit auf den Weg. Das macht natürlich Mut, wenn man hinter dem Steuer eines so teuren Sportwagens sitzt. Wie gut, dass ich nur kurz durch den Feierabendverkehr musste.
Die Schaltung war dank Shortshifter erstmal ein bisschen gewöhnungsbedürftig. „Ist der 2. Gang schon drin? Ja, nein, doch war er…“ Aber ich denke mit ein bisschen Übung kann man damit richtig schnell sein. Außerdem habe ich schnell gemerkt, dass der 997 GT3 RS ein Sportwagen ist, mit dem man sicherlich viel Spaß haben kann.
Für mich mussten Vollgas-Orgien dank Feierabendverkehr leider ausbleiben, aber bei 2 Grad Celcius und leichtem Graupelschauer sollte man es mit Sommerreifen (235/35-19 vorne; 305/30-19 hinten) besser nicht übertreiben. Dennoch haben ich das heisere Röcheln des 3,6-Liter Boxers im Heck genossen. Da kann man auch im Winter ruhig mal die Fenster ein Stück runter machen, um den Klang von 415 PS ungefiltert hören zu können.
Was mich störte: Die Sicht nach hinten ist mehr schlecht als recht, aber dennoch kann ein VW-Bus dafür sorgen, dass man nichts mehr sieht, wenn die Scheinwerfer über den Heckflügel genau in den Rückspiegel strahlen.
Angekommen an der neuen Halle mussten wir für Kermit erstmal Parkett auslegen. Da der 997 kein Liftsystem besitzt und allgemein auch noch ein paar Zentimeter tiefer als der 991 über der Straße kauert, mussten wir den Anstieg zur Halle etwas entschärfen.
Mit altem Holzparkett war Kermit zufrieden und so konnten wir ihn zusammen mit den anderen beiden Porsche guten Gewissens in Karamangas Mancave zurücklassen.