Immer mehr Zeichen deuten darauf hin, dass Porsche einen Porsche 911 Safari auf Basis der Baureihe 992 entwickelt.
So ganz neu sind die Gerüchte zum Porsche 911 Safari jetzt nicht. Aber während es sich anfangs noch um relativ unsichere Behauptungen gehandelt hat, wenn jemand vom höhengelegten 911er von Porsche geredet hat, sind wir mittlerweile an einem anderen Punkt angelangt. Es dürfte mittlerweile sogar fast nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Zuffenhausener ihre nächste Neunelfer-Variante ganz offiziell vorstellen.
Dafür sprechen aus meiner Sicht folgende Punkte:
Erlkönige auf der Nordschleife
Fest steht: Kaum ein Porsche dürfte es in der jüngeren Vergangenheit auf die Straße geschafft haben, bevor Vorserienmodelle sich nicht auf der Nordschleife beweisen mussten. Erlkönige der aktuellen Baureihe 992 sind dort schon lange Zeit unterwegs. Einige davon haben allerdings ungewöhnlich viel Bodenfreiheit und teils auffällige Kotflügelverbreiterungen.
Zunächst waren einige Kommentatoren auf YouTube davon überzeugt, dass so nur die normalen 911 Carrera für Fahrten auf schlechteren Straßen vorbereitet werden oder die Bewegung der Räder im Radkasten besser beurteilt werden sollte.
Je häufiger diese Erlkönige allerdings gesichtet wurden, desto mehr verhärteten sich die Gerüchte über einen 911 Safari.
Im Laufe der Zeit gab es immer mehr Aufnahmen von solchen Erlkönigen bzw. Prototypen. Später tauchten zum Beispiel Fotos von einem möglichen Vorserienmodell im Schnee auf, welches dann schon ansehnlichere Kotflügel hatte. Bei der ungewöhnlich großen Bodenfreiheit ist auch das Exemplar im folgenden Video geblieben.
Porsche hat ganz offiziell schon mal ein Concept Car im Safari Style gebaut
Im November des vergangen Jahres hat Porsche mit „Porsche Unseen„* ein Buch veröffentlicht, in dem zahlreiche Fahrzeugstudien aus den Jahren 2005 bis 2019 zum ersten mal überhaupt der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Neben beeindruckenden Fahrzeugen wie dem Porsche 919 Street oder dem Porsche Vision Spyder wurde darin auch erstmals ein Porsche Vision 911 Safari auf Basis der Baureihe 991 gezeigt.
Das Fahrzeug im Martini-Look wurde bereits 2012 als Fahrbarer Prototyp gebaut, aber bis vor kurzem nie der Öffentlichkeit gezeigt. Der Vision 911 Safari kommt mit dem leicht angehobenen Fahrwerk und Kotflügelverbreiterungen, die auch zu einem SUV gehören könnten, den aktuellen Erlkönigen recht nahe. Nur der GT3-Heckflügel fehlt den neueren Entwicklungsfahrzeugen.
Rechtsstreit wegen Porsche-Schriftzügen
Der neueste Hinweis, den Porsche selbst auf einen kommenden 911 Safari gibt, betrifft einen Rechtsstreit. Die Marke Singer Vehicle Design ist bekannt für klassische 911er mit aufgefrischter Technik. Bisher schien das für den Hersteller aus Zuffenhausen kein Problem gewesen zu sein. Auch wenn Singer die Fahrzeuge schon sehr stark veränderte und diese trotzdem weiterhin als Porsche 911 bewarb.
Nun hatte Singer vor einiger Zeit zusammen mit Tuthill (bekannt von den 911 GT3 R-GT) einen fantastischen Offroad-Neunelfer aufgelegt, der einen beeindruckenden Spagat zwischen luftgekühltem Porsche 964 und Offroad-Baja-Monster bzw. Safari-Monster schaffte.
Das Fahrzeug begeistert und so flog die All-Terrain Competition Study (ACS) in die Herzen der Fans und die Rechtsabteilung von Porsche. Kurz darauf waren nämlich alle Fotos und Videos der ACS von den Social Media Profilen und der Website von Singer verschwunden. Medienberichten zufolge hatte sich Porsche an den großen Schriftzügen auf Türen und Heck gestört.
Einerseits verständlich, da Porsche Logo und Namen selbstverständlich nur auf den eigenen Produkten sehen will. Andererseits aber auch neu und etwas überraschend (nicht nur für Singer).
Verkauft sich garantiert wie geschnitten Brot
Alles in allem ein paar gute Hinweise darauf, dass Porsche sein 911er-Portfolio auch in Zukunft erweitern könnte. Fans und Käufer von Porsche haben sich bisher noch nie an den zahlreichen Fahrzeug-Varianten gestört, die gegebenenfalls auch mal deutlich höhere Einstiegspreise haben. Ganz im Gegenteil…
Zudem scheint die Nachfrage nach individuellen 911ern mit Offroad-Qualitäten dauerhaft hoch zu sein. Sonst würden Firmen wie Kelly Moss Road and Race, Singer und Co wahrscheinlich gar nicht erst so viele Safari-Porsche bauen.
Wärt ihr sehr enttäuscht, wenn ich unrecht behalten sollte und es doch keinen Offroad-Neunelfer von Porsche geben sollte?
P. S.: Vielen Dank an Elmar und Stefan für die schöne Ausgabe von Porsche Unseen 😊
Titelfoto: Youtube/StatesideSuperCars