Auch, wenn ein 24h-Rennen immer eine Teamleistung ist, stand ein Fahrer besonders im Fokus: Kevin Estre hat eindrucksvoll gezeigt, dass an ihm auf der Nordschleife kein Weg vorbei führt.
Der Franzose, seines Zeichens Werksfahrer für Porsche, war neben dem Wetter und einem gewissen Dacia eins der größten Gesprächsthemen an diesem Wochenende.
Zusammen mit Lars Kern, Michael Christensen und Matteo Cairoli trat Kevin Estre auch dieses Jahr für Manthey Racing im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer #911 an. Dieses Fahrzeug ist aufgrund seiner Farbe den meisten Fans besser bekannt als Grello.
Im Qualifying lief es für Grello erstmal nicht so überragend. Startplatz 11 war kein Ergebnis, dass ein solches Durchmaschieren der Manthey-Mannschaft hätte erwarten lassen. Aber kaum sprang die Ampel am Samstag auf Grün, waren Estre und Grello kaum noch zu halten. Schon in der ersten Runde fielen der französisch-deutschen Kombination einige Konkurrenten zum Opfer und auch im zweiten Umlauf kannte Estre kein Halten. In Runde drei legte er sich den bis dahin führenden Mercedes AMG GT3 des Haupt Racing Teams zurecht und verblies diesen schließlich genauso wie die restliche Konkurrenz.
Die beeindruckende Aufholjagd bekommt um so mehr Gewicht, wenn man bedenkt, dass Teile der Nordschleife feucht oder sogar nass waren. Manch einer hatte da schon richtig Probleme mit sich selbst, während Estre das Feld durchpflügte.
Wenn ihr sehen wollt, was ich meine, dann solltet ihr euch mal folgendes Onboard Video anschauen:
Gegen Rennende wurde es zwar doch wieder knapper, aber schließlich kam Grello fehlerfrei durch die Renndistanz und konnte den Rowe-BMW M6 GT3 mit der Startnummer #98 auf Platz zwei verweisen. Wenn das kein schönes Geschenk zum 25-Jährigen Jubiläum von Manthey Racing ist.
Wo war eigentlich Lars Kern?
Auf der Startnummer #911 war eigentlich auch Lars Kern genannt. Aber wo war Porsches Test- und Werksfahrer eigentlich am Ende abgeblieben?
Der Hintergrund ist leider ein Umstand, den wir schon aus dem vergangenen Jahr kennen. Damals wurde das Rennen ebenfalls für lange Zeit unterbrochen und Philipp Eng wurde deswegen um seinen Sieg im Rowe BMW gebracht. Dieses Jahr hat die Kombination aus roter Flagge und Mindestfahrzeit also Lars Kern erwischt.
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Foto: Daniel Matschull/Swoosh Motorsport Communications