Phase 1: Kennenlernen
Los ging es mit der Begeisterung für Porsche spätestens dann, als sich der damalige Nachbar meiner Eltern einen Porsche 996 Carrera zugelegt hat. Zu gerne habe ich dem Boxermotor gelauscht, wenn dieser vorgefahren ist.
Ungefähr gleichzeitig – ich glaube es war im Jahr 2001, als wir unseren ersten Computer zu hause hatten. Da mussten für den damals 9-jährigen Robin selbstverständlich auch ein paar Rennspiele her. Neben Colin McRae Rally 2.0* spielte ich auch unheimlich gerne „Need for Speed Porsche“*. Zum Glück erfüllte unser alter PC die Mindestanforderungen von 32 MB Arbeitsspeicher und 150 MB freiem Platz auf der Festplatte und ich konnte die 88 verschiedenen Modelle ausgiebig „testen“.
Warum ich genau auf dieses Spiel gekommen bin? Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich gehe davon aus, dass es das damals bei uns auf der Spielepyramide gab und mich der Name Porsche auf dem Cover sofort gefangen hat.
Phase 2: Die GT3 Road Challenge
Bei der Ardenne Bleue Rally 2005 trat der belgische Rallye-Profi Marc Duez mit einem Porsche 996 GT3 an. Trotz der verschneiten Bedingungen lies er den Porsche ordentlich fliegen. Ich stolperte irgendwann über dieses Video und schaute es wieder und wieder. Meistens mit voll aufgedrehter Lautstärke und Gänsehaut.
Während dieser Zeit baute das belgische Team übrigens zahlreiche 996 GT3 zu Rallyefahrzeugen um, die in den folgenden Jahren in Belgien und Deutschland zu sehen waren.
Phase 3: Die Ära der Porsche in der Deutschen Rallye Meisterschaft
In den folgenden Jahren (für mich ab 2007 schätze ich) traten nach und nach immer mehr Piloten mit Porsche 911 GT3 im Rallyesport an. Als erstes fiel mir damals Olaf Dobberkau mit seinem rot-orangenen 996 auf. Später kamen Matthias Kahle, Anton Werner, Maik Stölzel und Ruben Zeltner dazu. Gerade in dieser Zeit kamen auch die S2000 auf die 911er-Piloten lieferten sich spannende Kämpfe mit eben diesen. Ich war zu dieser Zeit bei zahlreichen DRM-Läufen und Rallies, die zur belgischen Meisterschaft zählten und konnte jede Menge Live-Sound hören.
Gerade Dobberkau ist mir vom rallyesprint.eu und der Rallye Vogelsberg noch in guter Erinnerung, weil man im „Stehrodrom“ so nah am brüllenden Porsche dran sein konnte. Außerdem schallte es immer richtig schön durch die Wälder im Vogelsberg, wenn der 6-Zylinder-Boxer im Heck von Dobberkaus Autos brüllte und damit die anderen Rallye-Teilnehmer übertönte.
Wie oft träumte ich davon mal in so einem Geschoss zu sitzen… An selbst fahren dachte ich damals noch nicht mal, weil der Führerschein noch nicht in der Tasche war.
Porsche-Gebrüll in der grünen Hölle
Wenig später traten wir auch erstmals die Reise zum 24h-Rennen in der Grünen Hölle an. Es müsste so um 2009 rum gewesen sein. Das erste was ich von der Nordschleife hörte (aber nicht sah), war der Klang von über 20 Porsche 911 GT3 Cup, die im Rahmen des Carrera Cups über die Nordschleife fuhren. Im Schwarm übertrifft der Klang der Weissacher Sportwagen den Effekt eines einzelnen Boliden noch um das vielfache!
Danach geschah erstmal lange Zeit nichts besonderes in Sachen Porsche. Ich beobachtete fleißig alles, was die Marke Porsche auf Straße und Rennstrecke brachte und schrieb dann 2014 auch irgendwann mal über den Erlkönig des 991 GT3 RS. (Nachzulesen hier)
Phase 4: Selbst hinter dem Steuer
Und dann fand ich mich auf einmal hinter dem Lenkrad des Serienmodells wieder:
Das vorerst letzte Kapitel in der Liebesgeschichte Robin und Porsche begann im September letzten Jahres. Karamanga aus Bad Hersfeld war aufgefallen, dass ich ja ganz aus der Nähe komme und wollte mich gerne kennen lernen. Da habe ich natürlich nicht lange gezögert und ruck zuck haben wir uns, umgeben von drei wunderschönen Porsche, unterhalten, als ob wir uns schon ewig kennen würden. Denn die Leidenschaft Porsche verbindet.
Kurz danach durfte ich sogar selbst hinters Steuer seines Porsche 991 GT3 RS! Ein Traum, den ich in den nächsten 10 Jahren noch nicht in Erfüllung gehen gesehen hatte. (Video hier)
Kaum hatte ich mich von der Aufregung erholt (im Video sieht man, wie mir die Pumpe ging) fuhren wir dann schon gemeinsam zum Sportfahrertraining am Bilster Berg, wo ich sogar mal richtig zügig mit dem 500 PS-Boliden fahren durfte. (Video hier)
Ihr glaubt nicht, was das für ein geiles Gefühl ist, wenn hinter einem der Boxermotor mit seinen 4 Litern Hubraum richtig aufdreht und man dank massig Traktion und dem super-schnellen PDK einfach nur nach vorne katapultiert wird.
Wenig später kamen dann auch noch ein paar Kilometer im 997 GT3 RS (Bericht) und im 993 Carrera 4 (Bericht) hinzu.
Seitdem ist der Wunsch nach einem solchen Auto noch größer geworden und während der Technikerschule habe ich mit meinen Klassenkameraden immer mal wieder Pläne geschmiedet, wie wir an das nötige Kleingeld kommen…
Phase 5: Eigener Porsche?
Dieser Teil der Geschichte muss erst noch geschrieben werden. Zu einem echten eigenen Porsche hat es bis jetzt noch nicht gereicht, aber vielleicht ändert sich das ja in der Zukunft.
Spaßeshalber hab ich mir hier schon mal den 991.2 GT3 konfiguriert.